20 von Ertrus by Peter Terrid

20 von Ertrus by Peter Terrid

Autor:Peter Terrid [Terrid, Peter ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Große Leere, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1993-05-20T01:00:00+00:00


7.

„Uns sind die Hände gebunden, Perry", versuchte Myles Kantor sein Problem zu begründen. „Solange wir keine brauchbaren Hinweise darauf haben, wie der Strahlungsunfall an Bord der FORNAX zustande gekommen ist, können wir nicht an Bord zurückkehren. Wir stecken vielmehr in einer Art Quarantäne."

„Für wie lange?" wollte Perry Rhodan wissen. „Bis das Rätsel gelöst ist", antwortete Myles Kantor. „Würden wir anders handeln, würden wir womöglich neue Gefahren zur FORNAX bringen. Und ich meine, daß ein Todesfall genug ist, mehr als genug."

„Zugestanden", sagte Perry Rhodan. „Auf der anderen Seite - haben wir hier die Mittel, das Problem zu lösen? Eure technische Ausrüstung ist begrenzt, und die Noman-Draken ..."

„... wenn sie uns denn überhaupt helfen werden, nach allem, was geschehen ist...", warf Kantor ein. „... sind eher Naturphilosophen als Naturwissenschaftler", fuhr Rhodan fort. „Kannst du es schaffen?"

Myles Kantor lächelte verhalten.

Er galt, auch in Fachkreisen, als einer der genialsten und schöpferischsten Wissenschaftler, den die Milchstraße jemals erlebt hatte, aber dieser Ruf war Kantor nicht zu Kopf gestiegen. Er blieb zurückhaltend und bescheiden; nur wenn es unmittelbar um seine Forschungsarbeit ging, konnte er mitunter autoritär werden und das Gewicht seiner Persönlichkeit wirkungsvoll in die Waagschale werfen. „Wir werden es versuchen", versprach er zurückhaltend. „Und wahrscheinlich werden wir es auch schaffen. Ich bin da sehr zuversichtlich."

„Wir müssen", antwortete Perry Rhodan leise. „Wir haben keine andere Wahl."

Er blickte hinauf zum Himmel. Über Noman zog das auf, was man hier als Tag bezeichnete - fahler Dunst, der das Licht verschluckte und streute, und auf dem Boden nur ein vages Dämmern entstehen ließ.

Ein schwacher Wind trieb weißliche Schwaden durch die Landschaft, die aus reglos stehenden Schwarzkorallen zu bestehen schien. Zeitlupenhaft langsam bewegte sich ein Tier am Rande von Rhodans Gesichtskreis. „Neutronen", murmelte Perry Rhodan nachdenklich. „Bei welchem natürlichen Prozeß werden solche gewaltigen Mengen an Neutronen freigesetzt? Kernzerfall, das ist das erste, was mir einfällt, die natürliche Radioaktivität mancher Stoffe. Wenn schwere Elemente, etwa Uran, zerfallen, dann werden Neutronen freigesetzt."

„Jedenfalls ziemlich oft", stimmte Myles Kantor zu. „Neutronen dienen in einem Atomkern vornehmlich dazu, den Kern stabil zu halten. Die Protonen, alle positiv geladen, würden sich mit Macht gegenseitig abstoßen, das wird durch die Neutronen verhindert. Und genau das ist unser Problem - eine große Anzahl von Neutronen haben wir nur in schweren Atomkernen, die aber ohne diese Neutronen sofort zerfallen würden. Von solchen Zerfallsprodukten ist aber an Bord der FORNAX nichts bekannt."

Perry Rhodan machte ein verdrossenes Gesicht. „Ist dir irgendein natürliches Element bekannt, das nach dem Verlust seiner Neutronen noch stabil wäre?"

„Leider nicht", antwortete Myles Kantor bedauernd. „Selbst bei den uns bekannten modernen, künstlich erschaffenen Elementen ..."

„Doch!" Rhodan sah aus, als sei ihm spontan etwas eingefallen. „Bitte?" Myles Kantor schaute ihn an. „Doch", wiederholte Perry Rhodan. „Es gibt natürlich ein solches Element. Es kommt sogar in der Natur vor."

„Und welches?"

„Isotope des Elements Wasserstoff", antwortete Perry Rhodan. „Wasserstoff besteht normalerweise aus einem Proton und einem Elektron. Ein Neutron zum Stabilisieren des Kerns ist gar nicht nötig bei einem Proton. Aber es gibt Formen des Wasserstoffs, bei denen im Kern auch Neutronen enthalten sind.



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