1854 - Ein Bote Thoregons by Hubert Haensel
Autor:Hubert Haensel [Haensel, Hubert ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Tolkander, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1997-03-06T01:00:00+00:00
*
Ein purpurfarbener Himmel wölbte sich über ihm, schattiert von blaßgelben Wolkenschleiern, die ein in der Höhe heftiger Wind durcheinanderwirbelte. Im Zenit stand eine große gelbe Sonne und dicht über dem Horizont ein roter Riese. Ein erhebender Anblick.
Foremon spürte taubes Gestein unter den Füßen. Er hatte keine Ahnung, wo er sich befand, und fragte sich, ob er einen Transmitterdurchgang hinter sich gebracht hatte. Vielleicht war das Abstrahlfeld in der Türöffnung verborgen. Denn daß die Sonnen nicht zu Helter Baaken gehörten, war offensichtlich.
Ein Raumschiff schwebte über den Himmel. Es erinnerte an zwei miteinander verbundene eiförmige Raumer der Galornen, doch etwas Ähnliches hatte der Wächter nie zuvor gesehen.
Das Doppelei verschwand hinter dem Horizont.
„Was soll ich hier?" rief Foremon. „Kaif Chiriatha, das gefällt mir nicht. Wo bist du, Kaif Chiriatha?"
Die Galornin war verschwunden. Hatte sie ihn an diesen Ort geführt, um sich seiner auf elegante Weise zu entledigen?
Er war noch nicht weit gegangen, höchstens fünfzehn Schritte. Zögernd blickte Foremon um sich. Der Boden bot ihm keine Nährstoffe, selbst das Licht beider Sonnen sättigte ihn nicht.
Fünfzehn Schritte ... Von Kaif Chiriatha keine Spur.
Foremon ging langsam und mit Bedacht auf seiner Spur zurück, deshalb registrierte er die Veränderungen sofort.
Er sah Pflanzen wachsen; kräftige Wurzeln tasteten vor ihm über den Boden, während zugleich dornenbewehrte Ranken ein dichtes Geflecht woben. Wenige Augenblicke noch, dann war er gefangen ...
Schatten streiften ihn. Bizarre Farne, zwanzig Meter und höher aufragend, breiteten ihre Wedel über ihm aus.
Vergeblich versuchte er, die Ranken abzuwehren, die sich an seinen Beinen in die Höhe wanden.
Schmerzhaft stachen die Dornen ins Skelett. Und sie saugten ihm die Kraft aus dem Körper.
Nur langsam begann Foremon zu verstehen, daß er sich nach wie vor im Vorraum des Galornenhauses aufhielt. Die fremde Umgebung war nicht real, jedenfalls nicht hier und nicht jetzt. Irgendwann hatte Ce Rhioton die Welt der Doppeleiraumer besucht, und seine persönlichen Eindrücke wirkten in der Wohnung fort.
In einigen Kabinen der PEGOOM waren ebenfalls Erlebnissequenzen früherer Bewohner gespeichert gewesen, nur vergleichsweise blaß und undeutlich. Foremon sah sich erst jetzt gezwungen, intensiver darüber nachzudenken.
Die Dornenranken zogen sich an seinem Körper höher. Sie würden ihn für immer festhalten.
Bedrohlich pendelte ein Ast vor seinem Gesicht. Foremon verkrallte beide Knochenhände in das zuckende, weiche Etwas. Gleichzeitig schossen Ranken auf ihn zu und schlangen sich um seine Arme und den Oberkörper.
Foremon spürte, wie seine Körperflüssigkeiten aufzuwallen begannen. Er war gefangen, zur Reglosigkeit verurteilt, und nur den Kopf konnte er noch bewegen.
Ein Abwehrsystem?
Ce Rhioton hatte sein Haus gegen ungebetene Gäste gesichert. Darauf war Foremon nicht vorbereitet gewesen. Galornenhäuser, hieß es, standen immer, jederzeit und ohne Vorbehalte offen.
Über seine Schädeldecke hinweg schob sich eine Ranke in sein Blickfeld. Aber erst die Berührung an seinen Kollektorohren ließ den Wächter der Basaltebene unbeherrscht aufschreien.
„Kaff Chiriatha ... hol mich hier heraus!"
Weshalb hatte die Galornin ihn an diesen Ort gebracht? Er wußte keine Erklärung dafür, Kaif Chiriathas Handeln war für ihn undurchschaubar. Sie besaß eine Ausstrahlung, die sie weit über andere Galornen hinaushob, die sie tatsächlich zur designierten Nachfolgerin des zweiten Boten machte, wie sie selbst gesagt hatte. Aber warum
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