1814 - Unter dem Galornenstern by Robert Feldhoff

1814 - Unter dem Galornenstern by Robert Feldhoff

Autor:Robert Feldhoff [Feldhoff, Robert ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Tolkander, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1996-05-30T01:00:00+00:00


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Foremon fühlte sich wie ein leeres Gefäß. Ganz allmählich erst lief das Gefäß unter einem tröpfelnden Rinnsal voll. Galornenstern brannte mit voller Kraft, was aufgrund der Entfernung zwischen Sonne und Planet nicht sehr viel war, und lud die körpereigenen Speicher des Wächters mit Energie.

Aber seine Ohren fingen nicht nur das Licht und die Wärme auf. Sie registrierten jedes einzelne Geräusch. Das Hämmern- währte nun schon Stunden. Foremon wußte, daß er nicht daran denken durfte. Sonst wurde er verrückt und beging möglicherweise eine Dummheit.

Mittlerweile reichte die akkumulierte Energie aus, um das Versteck zu verlassen und die Mörder des vierten Boten aufzusuchen. Aber was dann? Er durfte erst wieder aktiv werden, wenn er kämpfen konnte. Oder wenn sich ein unverhoffter Zwischenfall ereignete.

Zwischendurch stockte das Hämmern für kurze Zeit. Foremon registrierte nebenbei, daß das Stummelschiff sich von Herz-FÜNF entfernte. Und dann setzten die Geräusche wieder ein.

Zwei Stunden vergingen so. Es kam ihm vor, als habe sich der Ton des Hämmerns verändert, als kämen die Schläge nun deutlich schwächer als vor der Unterbrechung. Aber das mochte auf Täuschung beruhen.

Seine Sinne erlangten ihre volle Kraft zurück. Von diesem Punkt an war er auf die Ohren nicht mehr angewiesen, wenn er hören wollte. Er nahm das Hämmern nun mit demselben unerklärlichen Sinn wahr, der ihm auch das Morphen ermöglichte.

Nochmals eine halbe Stunde später trat das ein, was er insgeheim befürchtet hatte: Er fing plötzlich nur noch die halbe Energie auf. Aus welchem Grund? Der Wächter regte sich zum ersten Mal seit einem halben Tag. Er morphte den Basalt beiseite, so daß er sich besser bewegen konnte, legte den Kopf in den Nacken und starrte zum Himmel hinauf.

Es bewölkte sich. Kilometerdicke, endlos sich türmende Schichten aus zerstäubtem Wasser verdeckten Galornenstern zur Hälfte, zu drei Vierteln - und kurz darauf vollständig. Es wurde augenblicklich kälter. Die Temperatur sank um drei bis vier Grad.

Poremon stieß einen zornigen Laut aus, es hatte nun keinen Sinn mehr. Der Akkumulationsvorgang wurde zwangsweise beendet. Seine Energiereserven waren maximal zu dreißig Prozent aufgefüllt. Damit konnte er kämpfen, gewiß; nur mit welchem Erfolg, das war die Frage.

Alles Verbergen und Stillhalten machte keinen Sinn mehr. Es wäre dumm gewesen, überflüssig und ungeschickt, hätte er auch nur eine Sekunde mehr verloren.

Der Wächter der Ebene näherte sich dem Pilzdom. Er tat dies auf Umwegen, durch schwer einsehbare Schluchten und an schattigen Graten entlang. Bevor er nicht präzise wußte, was am Dom vor sich ging, konnte er nicht in Aktion treten.

Ein heftiger Windstoß fuhr durch die Lücken im Basalt, und die Umgebung war plötzlich in ein Meer aus Staub getaucht. Ein zweiter Windstoß, und die ganze Wolke wurde durchgeschüttelt, bis sie sich als unsichtbarer Schleier wieder über den Boden legte.

Der Wind kam als Begleiter der Wolken; Foremon registrierte mit großer Unruhe seine Stärke. Er hoffte, daß das drohende Unwetter vorüberzog, daß es kurz vor Erreichen der Stadt Gaalo abregnen würde - und nicht schon hier, über der Ebene.

Mit steigender Eile kletterte er aus seiner Schlucht nach oben. Von hier aus hatte er einen guten Blick auf den Dom und die Umgebung.



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