1786 - Das Reparaturgehirn by Robert Feldhoff
Autor:Robert Feldhoff [Feldhoff, Robert ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Hamamesch, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1995-11-16T01:00:00+00:00
*
Das Ganze begann mit einem Stromausfall in der Zentrale. Plötzlich war's dunkel, von einer Sekunde zur anderen. Nicht einmal die syntronischen Anzeigefelder funktionierten mehr.
Rhodan, der in seinem Sessel reglos abgewartet hatte, zwang sich sitzen zu bleiben.
Menschen orientierten sich mit sichtbarem Licht. Es hätte nicht sehr viel gebracht, in diesem Moment aufzuspringen und umherzuirren - wie es weniger geistesgegenwärtige Personen offenbar auch taten.
Rhodan hörte die Schmerzensschreie, wenn jemand gegen Konsolen lief oder zwei sich im Dunkeln „begegneten".
„Ruhe jetzt!" schrie die neue Kommandantin der BASIS, Lugia Scinagra, wutentbrannt. „Jeder bleibt an seinem Platz! Ist das die BASIS oder ein Hühnerhaufen?"
Als Antwort kam betretenes Schweigen. Rhodan wartete gelassen ab. Kurz darauf flammten die Lichter der Syntroniken wieder auf, dann war der Rest der Beleuchtung wieder da.
Der Betrieb wurde erneut aufgenommen. Im kontrollierten Chaos arbeiteten Leute, kamen sich auf wundersame Weise kein einziges Mal ins Gehege, kursierten Bemerkungen von einer Seite der Zentrale zur anderen. Und am Ende stand das Fazit, daß keiner eine Ahnung hatte, was eigentlich geschehen war.
Neben Rhodan saß plötzlich Myles Kantor. „Hallo, Perry! Was hältst du davon?"
Rhodan lächelte dünn. „Gar nichts, Myles. Solange ich nicht weiß, was das war."
„Es wird irgend etwas mit der Transitionszone zu tun haben."
„Sind wir zu nahe dran?"
„Keine Ahnung. Ich kann's mir nicht vorstellen, um ehrlich zu sein. Die Meßstationen liefern in diesen Sekunden ihren kompletten Speicherinhalt ans Bordgehirn. Warte zehn Minuten ab. Dann kann ich mehr sagen."
Myles Kantor strich sich eine schwarze Strähne aus dem blassen Gesicht. Sein Blick richtete sich in eine imaginäre Ferne, in die Rhodan ihm nicht zu folgen imstande war.
Der Terraner zog es vor, sich mit handfesten Daten auseinanderzusetzen. „Lugia!" sagte er laut. „Ich benötige eine Hyperfunk-Konferenzschaltung mit der ATLANTIS und mit der CIMARRON."
„Wird gemacht, Perry."
Er besprach sich kurz mit den Kommandanten beider Schiffe; hörte, daß dort ebenfalls der Strom ausgefallen war, und beorderte sie kurzerhand zur BASIS zurück. Im Schutz des Trägerschiffs befanden sich die kleineren Einheiten in Sicherheit. Hoffte er.
Und kurz darauf brachte Myles Kantor wie versprochen die ersten Ergebnisse - kurz nachdem die CIMARRON und die ATLANTIS angedockt hatten.
„Sieht so aus, Perry, als sei eine hyperphysikalische Stoßfront über uns weggerauscht. Ich habe versucht, den Ausgangspunkt der Front zu ermitteln. Aber das war nicht möglich."
„Warum nicht, Myles?"
Der blasse Wissenschaftler schüttelte verständnislos den Kopf. „Weil die Meßergebnisse besagen, daß sich die BASIS im Epizentrum der Stoßfront befindet. Mit anderen Worten, wir stecken entweder mittendrin, oder wir sind sogar der Ausgangspunkt."
„Das werde ich auf keinen Fall ..."
Rhodan unterbrach sich mitten im Satz. Denn im selben Moment brach das Chaos endgültig über die BASIS herein. Er begriff, daß nicht die BASIS der Ausgangspunkt war, sondern die gesamte Transitionszone. Und so gesehen steckten sie wirklich mitten im Ausgangspunkt oder besser in so unmittelbarer Nähe, daß die Wissenschaftler keinen meßtechnischen Unterschied mehr finden konnten.
Ein fürchterlicher Stoß erschütterte die BASIS. Reißende Geräusche, klaffendes Metall, hoffentlich kein Leck im Rumpf.
Sämtliche Stationen wurden im Eilverfahren, über die bordeigenen Transmitter und Laufbandsysteme, doppelt und dreifach besetzt. Für die Besatzung herrschte Anschnallpflicht. Es gab in jeder Sektion ausreichend Sitzmöbel mit mechanischen, energetisch unabhängigen Schutzvorrichtungen.
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