1674 - Attacke der Grausamen by Jason Dark

1674 - Attacke der Grausamen by Jason Dark

Autor:Jason Dark [Dark, Jason]
Format: epub
Herausgeber: Bastei
veröffentlicht: 2010-08-22T22:00:00+00:00


***

Darüber konnte ich nicht lachen, und auch Purdy Prentiss blieb ernst. Wir schauten uns die Männer an, die dicht nebeneinander standen und nicht so aussahen, als hätten sie ihr Ziel schon erreicht. Sie konzentrierten sich auf die beiden Fenster und ich ging davon aus, dass sie Kontakt mit uns aufnehmen wollten.

Wir schauten sie uns genauer an. Im ersten Moment waren sie nicht von normalen Menschen zu unterscheiden, aber mich störte ihr Verhalten. Es war so abwartend, zugleich marionettenhaft, und ihre Blicke kamen mir leer vor. Orson Gilmore fing wieder an zu sprechen. »Sie können ja sagen, was Sie wollen, ich aber bin davon überzeugt, dass wir es mit den Verschwundenen zu tun haben. Es sind fremde Menschen, die ich hier im Ort nie zuvor gesehen habe.« Er nickte uns zu. »Das müssen, sie einfach sein.«

Purdy Prentiss hatte zugehört und fragte mich: »Was sagst du dazu?«

»Das müssen wir wohl so hinnehmen. Ich frage mich allerdings, was mit ihnen geschehen ist.«

»Das weiß ich nicht. Ihnen scheint nichts passiert zu sein, wenn man ihr Äußeres sieht.«

»Das ist schwer zu glauben. Sie müssen anders geworden sein, wenn ich sie mir so anschaue. So verhält sich niemand. Sie sind verändert, wenn auch wohl nicht äußerlich. Etwas muss mit ihnen passiert sein, sonst hätte man sie nicht entführt.«

»Ja, John. Dann werden wir sie uns wohl aus der Nähe anschauen müssen.«

Das hatte ich selbst vorschlagen wollen und war natürlich sofort dabei. Der Konstabler fragte: »Was meinen Sie, soll ich mitgehen?«

Dagegen sprachen wir uns beide aus, denn wir wussten nicht, was uns erwartete. Ich glaubte nicht, dass sie so harmlos waren, wie sie wirkten. Beim Herkommen hatten wir eine Hintertür gesehen. Auf sie sprach ich Gilmore an. , Er begriff sofort. »Ja, Sie können den

Ausgang nehmen. Dann müssen Sie sich nach rechts wenden.«

»Danke.«

Wir machten uns auf den Weg. Purdy hielt sich an meiner Seite. Sie fragte: »Was meinst du, wie viele Kugeln stecken noch in deinem Magazin?«

»Keine Ahnung.«

»Schau lieber nach.«

Das tat ich und war alles anderes als begeistert, denn ich zählte noch zwei geweihte Silbergeschosse.

»Ziemlich wenig«, murmelte Purdy.

»Ich weiß.«

»Soll ich dir eine von meinen Waffen geben?«

»Nein, nein, noch nicht.«

»Du musst es wissen.«

Wir setzten unseren Weg fort. Die Hälfte des Flurs hatten wir bereits hinter uns gelassen. Die Hintertür rückte näher und ich verspürte ein erstes Kribbeln auf meiner Haut. Ich fragte mich, was das für Menschen waren, die äußerlich so normal aussahen. Aber sie hatten einiges hinter sich, und so ging ich davon aus, dass sie doch dämonisch beeinflusst waren.

Wir rannten nicht nach draußen. Die Tür wurde von uns behutsam geöffnet. Geräusche gab es nicht und so konnten wir einen ersten Blick in den Hinterhof werfen. Wir sahen das Bild, das wir schon kannten. Nur eben aus einer anderen Perspektive. Die drei Ankömmlinge sahen wir im Profil. Sie hatten sich nicht bewegt, starrten nach vorn und behielten die Fenster im Blick.

Ich nickte Purdy zu.

»Und?«

»Wir schleichen uns an.« »Okay.«

Noch waren wir nicht aufgefallen. Und so kamen wir ihnen immer näher.

»Was meinst du, John? Trennen wir uns?«

»Wäre nicht schlecht.« Ich blickte mich um, aber es gab keine Deckung, hinter der wir hätten verschwinden können.



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