1672 - Die Insel by Jason Dark

1672 - Die Insel by Jason Dark

Autor:Jason Dark [Dark, Jason]
Format: epub
Herausgeber: Bastei
veröffentlicht: 2010-08-10T21:18:50.640000+00:00


***

Wir wurden angeschaut, als hätte man uns für tot gehalten und wäre jetzt froh, dass dies nicht eingetreten war. Allerdings warteten nur zwei Personen auf uns. Es waren Lucy McMillan und der Pfarrer Liam Elroy. Beide schafften dann ein knappes Lächeln und wollten natürlich wissen, wie es bei mir gewesen war.

Ich wandte mich mit meiner Antwort an den Pfarrer. »Ich habe die Asche gesehen und kann Ihnen sagen, dass es ein ziemlich trauriger Anblick gewesen ist.«

»Ja, da stimme ich Ihnen voll und ganz zu.«

»Aber mir ist noch etwas aufgefallen. Es geht um das Kreuz am Altar.«

»Ja, ja - und?«, schnappte er.

»Das hat die andere Seite nicht verbrennen können. Es wurde trotzdem angegriffen und das Metall hat sich verbogen. Es hat eine andere Form bekommen.«

Elroy schloss erst mal die Augen. Dann sagte er stöhnend: »Es ist nicht zu fassen. Wie kann man nur so grausam sein? Und wer ist denn so grausam? Wissen Sie das?«

Ich hätte ihm einiges erzählen können, doch das ließ ich bleiben, weil ich ihn nicht noch mehr verunsichern wollte. Stattdessen stellte ich ihm eine Frage: »Was wissen Sie über die Insel, die man von hier aus sehen kann?«

Der Pfarrer staunte mich an. Nach einer Weile fragte er: »Was sollte ich denn über die Insel wissen?«

»Das frage ich Sie.«

Er hob die Schultern. »Nichts, eigentlich gar nichts. Ich bin nie dort gewesen und habe mich auch nie für sie interessiert/Warum auch? Es gab keinen Grund.«

»Sicher. Aber...«

Lucy McMillan hatte alles gehört. Jetzt mischte sie sich ein» »Was haben Sie denn mit dieser Frage bezweckt, Mister Sinclair?«

»Weil sie sehr wichtig ist. Ich weiß nicht, ob Sie eine Antwort wissen, aber ich möchte Sie trotzdem fragen. Hat diese Insel eine Vergangenheit? Gibt es Geschichten über sie?

Ich kenne so etwas aus anderen Fällen. Manchmal ist die Vergangenheit so wichtig wie die Gegenwart.«

»Und warum in diesem Fall?«

»Weil das Grauen aller Wahrscheinlichkeit nach dort seinen Ursprung hat.«

Lucy McMillan blies die Luft aus, bevor sie antwortete. »Das ist nicht mal überraschend für mich, aber warum ist das Grauen nicht auf der Insel geblieben?«

»Das kann ich Ihnen nicht sagen. Wir werden es herausfinden, und dazu muss ich etwas über die Vergangenheit wissen. Nichts geschieht ohne Grund oder Motiv. Das hat uns die Erfahrung gelehrt und das ist auch hier nicht anders.«

Lucy nickte. »Ja, ich verstehe. Aber ich habe eine Frage. Müssen wir Menschen hier in Strack Angst haben?«

»Die Bewohner von Strack sollten sich schon darauf einrichten. Aber es muss nicht so kommen, wenn wir schnell genug sind. Und deshalb werden mein Partner und ich auch so bald wie möglich zu dieser Insel fahren, um Unheil zu verhindern.«

Die Frau erschrak. »Sie wollen dorthin?« .

»Ja. Es ist die Chance, in der Höhle des Löwen das Grauen zu vernichten, bevor es richtig zuschlagen kann. Sie haben es ja erlebt, wie sich die Insel immer mehr veränderte. Ihr wahres Gesicht liegt wahrscheinlich unter Wasser. Oder jetzt nicht mehr, weil es immer mehr zum Vorschein kommt.«

»Können Sie das Grauen denn beschreiben?«

»Nein, nicht direkt. Es ist noch zu abstrakt. Nur möchte ich, dass es konkret wird.



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