1540 - Ein Freund der Linguiden by Peter Griese
Autor:Peter Griese [Griese, Peter ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Linguiden, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1991-02-01T01:00:00+00:00
5.
Die Lage an Bord der gestrandeten ARDU-1 war zwei Tage spater alles andere als hoffnungsvoll.
Lento-Suhn sah überhaupt nur noch eine winzige Chance für ihre Rettung. Dao-Lin-H’ay wurde zweifellos nach ihnen suchen - vorausgesetzt, sie lebte noch. Und die ARDUSTAAR existierte noch. Und sie war in der Lage, die Suche durchzuführen.
Die Zweifel, die der Felide mit dem schwarzen Pelz zu diesem Punkt hatte, waren allerdings groß. Nachrichten vom Trimaran lagen nicht vor. Sie besaßen ja kein intaktes Empfangssystem mehr. Jako und Tong war es noch nicht gelungen, auch nur einen Empfänger zu reparieren.
Was Lento-Suhn allerdings wußte, war, daß die dreiundzwanzig Truillauer-Schiffe im Ferduur-System aufgetaucht waren. Zweifellos hatte Ronald Tekener mit seiner Vermutung über die Funktion der Raumsonde die Wahrheit erkannt. Das Ding hatte die Normalfunksprüche aufgefangen, die von der ARDUSTAAR nach Menah geschickt worden waren. Und es hatte darauf reagiert und die Muschelschiffe alarmiert und angelockt.
Ob Dao-Lin-H’ay wiederum die Flucht gelungen war, wußte Lento-Suhn nicht. Er hoffte das natürlich, wenngleich die eigene Rettung dadurch fraglich wurde. Wenn die Truillauer noch in der Nähe Menahs weilten, konnte sich die ARDUSTAAR nicht an diesen Ort wagen.
Es galt abzuwarten. Und zu hoffen.
Sie hatten versucht, mit den leistungsschwachen Normalfunkgeräten der Raumanzüge zu senden oder etwas zu empfangen, aber ohne Erfolg. Die wenigen Kanäle, auf denen diese Geräte arbeiteten und die geringen Sendeleistungen hatten das auch nicht erwarten lassen.
Gonn-Gna hatte die Schäden behoben, die zu beheben waren. Die Bodenschleuse funktionierte wieder einwandfrei. Das Loch im Lagerraum war abgedichtet worden. Jetzt arbeitete er gemeinsam mit Vora-Jad am Unterlichttriebwerk. Ob die beiden irgendwann Erfolg haben würden, konnten sie noch nicht sagen. Innerhalb der nächsten sieben Tage war jedenfalls kein Resultat zu erwarten.
Jako und Tong wechselten sich an den Funkgeräten ab oder sie versuchten gemeinsam, aus den drei demolierten Empfängern einen intakten zu bauen.
Lento-Suhn hatte eine Einteilung in Schichten vorgenommen, so daß stets mindestens zwei von ihnen wachten.
Hinsichtlich der Energie- und Nahrungsvorräte machte er sich keine Sorgen. Sie würden es auf diesen ungastlichen Planeten innerhalb der AR-DU-1 noch mindestens fünf Wochen aushalten. Wenn Dao-Lin-H’ay sie bis dahin nicht gefunden hatte, so sagte sich der Felide, dann war die ARDUSTAAR von den Truillauern vernichtet worden.
Und dann hatte ihr Dasein seinen Sinn verloren, und es gab keine Chance einer Rettung mehr.
Die Stimmung unter den Gestrandeten war schlecht. Und sie wurde immer kritischer. In ihren Köpfen spukten wirre Gedanken herum - und alle drehten sich um den möglichen Untergang. Gereizte Äußerungen oder unsachliche Bemerkungen häuften sich. Insbesondere den beiden unerfahrenen Kadetten fiel es schwer, sich mit der Situation abzufinden.
Am vierten Tag erwischte Lento-Suhn Jako dabei, daß er während seiner Wachphase über den Reparaturen eingeschlafen war.
Sein Kopf lag auf dem Tisch in dem kleinen Labor neben der Zentrale, und er schnarchte kräftig.
Lento-Suhn weckte ihn. Jako wirkte verstört oder irritiert. „Du kannst mir glauben, Lento-Suhn", sagte er stockend, „daß ich nicht übermüdet war. Es war eher so, daß etwas von mir Besitz ergriff und mich zum Schlafen zwang."
„Vielleicht eine Nebenerscheinung der Klaustrophobie", meinte der Stellvertreter Dao-Lin-H’ays. „Was bitte?" Jako wirkte verunsichert. „Angst vor dem Eingesperrtsein", erklärte Lento-Suhn.
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