1508 - Spur der Hoffnung by Peter Griese

1508 - Spur der Hoffnung by Peter Griese

Autor:Peter Griese [Griese, Peter ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Linguiden, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1990-07-16T01:00:00+00:00


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Der ganze Tag war ereignislos verstrichen. Mehrere Versuche, die Sittenpolizisten zu Äußerungen zu bewegen, waren stets gescheitert. Nur einmal hieß es, daß die Priester im Augenblick andere Sorgen hätten als sich um die Fremden zu kümmern.

Die ganze Mannschaft traf sich wieder zum gemeinsamen Abendessen. Togo entnahm die Teller und Tassen dem kleinen Speiseaufzug und verteilte sie auf die Tische.

In diesem Augenblick klang der sonore Ton durch das Gebäude. Eine neue Gebetsrunde wurde angekündigt.

Sie begann mit den üblichen Huldigungen für Buba und Karil. Anders war diesmal nur, daß beide Pontimache im Wechsel sprachen und sich dabei immer weiter steigerten, als arbeiteten sie auf einen bestimmten Höhepunkt hin.

Der kam am Schluß. „Und nun noch eine Mitteilung an die Gläubigen. Unser Priestersohn Jokeleyt hat eine Vision gehabt, die der höchsten Glaubwürdigkeit entspricht. Über sie wird in wenigen Minuten auf allen Kanälen des Fernsehens in einer Sondersendung berichtet. Es ist Pflicht für jeden, sich diese Sendung anzusehen."

„Das klappt ja schneller und besser, als ich zu hoffen gewagt hatte", stellte der Roboter zufrieden fest. Nikki Frickel und Loydel Shvartz warfen sich Blicke zu, die Gesil und auch Tamara wohl bemerkten, aber nicht deuten konnten. „Das Essen muß warten." Nikki Frickel sprang auf und rannte hinaus zum nächsten Aufenthaltsraum. „Das muß ich sehen."

Die anderen folgten ihr.

Die Sendung begann schon wenig später. Sie wurde hier allerdings nicht so pompös angekündigt oder aufzogen, wie es am Schluß der Gebetsstunde angeklungen war. Die Berichterstattung war eher nüchtern.

Jokeleyt saß scheinbar geistig abwesend auf einem Stuhl. An seinen Handgelenken befanden sich die Fühler eines Lügendetektors. Ein breiter Metallstreifen lag um seine Stirn. Von hier, wie von den Handgelenken, liefen dünne, bunte Drähte zu einem Gerät im Hintergrund des Raumes, wo auf einem Bildschirm mehrere Kurvenverläufe in unregelmäßigem Zickzack dargestellt wurden.

Ein alter Priester, der selbst nur kurz auf dem Bild in einem gelben, wallenden Gewand sichtbar wurde, war sein Gesprächspartner. „Nun, mein Sohn Jokeleyt", ver-, langte der Priester, „wiederhole, was du in der Vision erlebt hast."

„Das ist eine Aufzeichnung", stellte Loydel Shvartz fest.

Der junge Gotar hielt die Augen geschlossen, während er sprach: „Karil kam auf mich zu im goldenen Gewand und mit gütigen Augen. Er nahm meine Hand und führte mich hinauf in die paradiesischen Landschaften des Götterhimmels. Er ließ mich durch die ehernen Fenster in die Vergangenheit blicken, und ich sah all das, was uns die Pontimache und die Priester seit vielen Jahren verkünden. Dann zeigte er mir ein anderes Fenster, und das gehörte der Gegenwart. Buba ruhte auf einer Liege, und ihr Anblick strahlte alle Schönheit, Ehrlichkeit und Ruhe des Universums aus. ›Laß mein Volk Wissen‹, sagte Karil zu mir, ›daß hier im Götterhimmel alles an seinem rechten Platz ist und daß es keinen Unfrieden und keine Untreue gibt. Das Böse ist zu euch gekommen und hat die Lüge ausgesät.

Der Halbgott Nawrit lebt schon lange nicht mehr hier. Und er kann Buba und mir auch nichts anhaben. Wisse aber, daß Nawrit noch lebt. In unserer Güte werden wir ihn nicht töten, und wir wollen auch nicht, daß ihr Gotar ihn tötet.



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