1414 - Der letzte Aufbruch by K. H. Scheer
Autor:K. H. Scheer [Scheer, K. H. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Cantaro, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1988-09-27T01:00:00+00:00
5.
Die TS-CORDOBA war seit Stunden voll gefechtsklar. Man hatte die Abwehrschirme aufgebaut und das neuartige Schüssel-Fangfeld auf Prioritäts-Reaktion geschaltet.
Die ausgefahrenen T-Waffentürme spielten in unmittelbarer Nähe des dritten Hera-Planeten nur eine sekundäre Rolle.
Ein einziger Transformbeschuß schweren Kalibers hätte ihn vernichtet.
Ratber Tostan war nicht bereit, mehr Risiko als nötig einzugehen. Der explodierte Trimaran hatte eine zu deutliche Sprache gesprochen.
Die Korvette TC-K1 unter dem Kommando des Flottillenchefs Tek Fanass hatte ihren ursprünglichen Beobachtungs-Orbit beibehalten.
Fanass hatte jenen planetarischen Oberflächensektor angemessen, von dem aus die kodifizierten Kurzsymbole abgestrahlt worden waren. Dort mußte zwangsläufig der Sender stehen.
Die Ortungsgeräte der TS-CORDOBA liefen seit Stunden. Wer angenommen hatte, die Lokalisierung der Hyperfunkstation wäre eine Angelegenheit von Augenblicken, hatte sich getäuscht.
Wer immer die Anlage erbaut hatte, war sich der prekären Situation in der Hera-Bucht bewußt gewesen. Offenbar hatte man alle Mittel der Technik eingesetzt, um die Station ortungssicher zu machen.
Auf der derzeitigen Nachthalbkugel der Ödwelt wurden hier und da Energieemissionen ausgemacht. Sie entstanden immer dann, wenn ein sogenannter Wallaby aus tiefen Felsschluchten hervorglitt und in den Raum startete.
Die Schiffe waren für Tostan uninteressant geworden. Sie folgten den Befehlen einer nicht mehr funktionstauglichen Zentralschaltung, die mit dem gesuchten Hypersender nicht identisch sein konnte.
Atlan hatte seine Zurückhaltung aufgeben. Die vor dem Einflugspalt wartende Korvette als Relaisstation benutzend, teilte er der TSUNAMI-Besatzung mehr und mehr Hypothesen mit, die unterdessen von den Wissenschaftlern der LACRIMARUM erarbeitet worden waren.
Das Schiff stand im freien Raum zwischen dem Kugelhaufen M30 und der Hera-Bucht. Atlan wollte hinsichtlich der Sachlage wenigstens versuchen, dem „Sturschädel" Ratber Tostan hilfreich zu sein.
Der Galaktische Spieler hatte das Entgegenkommen mit einem breiten Grinsen zur Kenntnis genommen und dazu gemeint, „ein uralter Kämpe würde seinen besten Mann eben doch nicht im Stich lassen".
Ob Tostan jemals Atlans bester Mann gewesen war, oder nur einer von den besten, wollte die Besatzung des Terra-Spezialraumers nicht näher ergründen.
Man hatte andere Sorgen.
Gegen 15:00 Uhr Bordzeit rief Lynd Kravson erneut an. Die Hyperkomverbindung war einwandfrei. Gelegentliche Störungen wurden auf die energetischen Verhältnisse im Bereich der Hera-Enklave zurückgeführt. „Lynd Kravson, TC-K5 spricht.
Neuigkeiten, Skipper!" teilte der Korvettenkommandant mit. Sein roter Stoppelbart leuchtete intensiv aus dem abgedunkelten Hintergrund seiner Zentrale hervor. „Atlan erprobt eine neue Meßmethode zur Bestimmung der Öffnungsweite im Chronopuls-Wall. Die klugen Leute der LACRIMARUM haben sie theoretisch ausgearbeitet. Es gelingt!"
„Was, zum Teufel, gelingt?" wollte Tostan ärgerlich wissen.
Kravson gab sein strahlendes Lachen auf und verzog das Gesicht. „Die Orter der KARMINA verwenden eine ausgeklügelte, hyperhochfrequente Strahlung, die an den Rändern der Einflugschneise ein schwaches Echo erzeugen. Aber nur dort, sonst nirgends am Wall!"
„Das reicht ja auch. Sonst noch was?"
Kravson zuckte mit den Schultern. „Atlan warnt. Sobald sich der Energie-Haushalt der Bucht verändert, ist es vorbei mit der Meßmethode. Das soll ich speziell ausrichten. Im Moment ist die Öffnung mit knapp dreißig Lichtminuten stabil. Atlan sieht auf seinen Schirmen ein blaßblaues Oval. Das ist auf jeden Fall besser, als ständig Sonden abzufeuern. Der Vorrat ist bald erschöpft."
Tostan bedankte sich für die Nachricht und schaltete ab. Lombhe Massimo sprach ihn an. „Das geht nicht lange gut. Atlan hat es angedeutet. Irgendwann wird der Chronopuls-Wall auf die Echopulse reagieren.
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