1228 - Clio, die Spielzeugmacherin by H. G. Francis

1228 - Clio, die Spielzeugmacherin by H. G. Francis

Autor:H. G. Francis [Francis, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Chronofossilien, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1985-03-01T01:00:00+00:00


5.

Clio vom Purpurnen Wasser wachte aus ihrer Ohnmacht auf, als ein reißender Schmerz ihren Körper durchfuhr. Erstaunt blickte sie auf den dünnen Faden, der von ihrem Oberkörper hinauf zu einem der eiförmigen Gebilde führte. Und dann sah sie ein metallisches Ding auf sich herabkommen. Bevor sie irgend etwas zur Abwehr tun konnte, fuhr ihr ein Haken in den Körper, und der daran befestigte Faden straffte sich.

Clio schrie schmerzgepeinigt auf. Sie versuchte, sich an einem Baum festzuhalten, doch sie wurde mit unwiderstehlicher Gewalt in die Höhe gezogen.

„Dao", rief sie. „Dao, bei allen Teufeln der Tiefe, wo bist du?"

Doch der Chyline vom Glitzernden Berg ließ sich nicht blicken. Verzweifelt warf sich Clio hin und her, obwohl sie die dabei entstehenden Schmerzen kaum ertragen konnte. Noch immer hoffte sie, sich losreißen zu können.

Es geht nicht, erkannte sie, als sie etwa zehn Meter hoch über dem Boden schwebte.

Ich bin gefangen.

Zugleich begriff sie, daß mit Dao irgend etwas nicht stimmte. Sie blickte in die Runde und entdeckte die zertrümmerte Antigravplattform. Von dem Chylinen jedoch war keine Spur zu sehen.

Sie bildete zwei Hände heraus, schnürte einen kleinen Teil ihres Oberkörpers ab und formte mit äußerster Konzentration ein Messer. Als es fertig war, hing sie bereits in einer Höhe von etwa dreißig Metern unter den Felsen und näherte sich mit beängstigender Geschwindigkeit zwei eiförmigen Gebilden, die kaum zwei Meter voneinander entfernt waren.

Draußen vor der Schlucht flog eine düstere, humanoide Gestalt vorbei, und sie meinte zu fühlen, wie ein Eishauch sie streifte. Verzweifelt und ohne darüber nachzudenken, wie sie den Sturz in die Tiefe überstehen sollte, stieß sie das Messer gegen einen der beiden farblosen Fäden. Die Klinge glitt daran ab.

„Das kann nicht sein", stöhnte Clio. Sie bemerkte ein rotes, gierig glitzerndes Auge, das aus dem eiförmigen Gebilde über ihr herauslugte. „Das Messer ist so scharf, daß es alles zerschneidet."

Doch so sehr sie sich auch bemühte, den Faden durchzutrennen, sie schaffte es nicht.

Schließlich ließ sie das Messer fallen, da sie keine Verwendung mehr dafür hatte.

Das ist das Ende, durchzuckte es sie. Du kannst dich nicht mehr retten. Diese eiförmigen Dinger da oben werden dich fressen.

Doch in diesem Moment, als sie schon bereit war, sich aufzugeben, wurde ein anderer Gedanke in ihr laut, und sie erkannte, wie einfach es war, sich zu retten.

Daß sie daran nicht gedacht hatte!

Mit äußerster Kraft warf sie sich herum, so daß nun nicht mehr das schmale Oberteil ihres Körpers nach oben zeigte, sondern der breit auslaufende Unterkörper. Sie preßte diesen gegen die beiden Fäden und zog diese in sich hinein, wobei sie gleichzeitig daran in die Höhe kletterte. Sie schnürte einen Teil ihres Oberkörpers ein und sammelte alle Geisteskräfte, um ein einfaches Rettungsgerät herzustellen.

Ihr Plan hatte Erfolg.

Wie alle Chylinen nahm sie mit der Unterseite ihres Körpers jedes nur erdenkliche Material in sich auf und wandelte es für ihre eigenen Zwecke um. Dazu brauchte sie nichts weiter zu tun, als sich gegen das Material zu drücken, das sie erbeuten wollte. Alles andere erledigte der Körper von selbst. So auch jetzt. Clio konnte sich ganz auf ihre Rettung konzentrieren, während ihr Körper tat, was notwendig war.



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