1220 - Im mentalen Netz by H. G. Ewers

1220 - Im mentalen Netz by H. G. Ewers

Autor:H. G. Ewers [Ewers, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Chronofossilien, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1985-01-01T01:00:00+00:00


*

Ich erwachte - und wurde von einem sanften, gleichmäßigen Rauschen wieder in den Schlummer gewiegt.

Irgendwie nahm ich jedoch die Erkenntnis mit in den Schlaf, daß ich eigentlich wach bleiben müßte und als ich nach unbekannter Zeit abermals erwachte, war mein Verhalten dadurch sozusagen vorprogrammiert.

Ich sprang auf die Füße und exerzierte ein paar Atemübungen durch. Die erhöhte Sauerstoff zufuhr belebte den gesamten Organismus und klärte die Gedanken.

Erst danach sah ich mich richtig um und unterdrückte nur mühsam eine Verwünschung, als ich vor mir den weißen Sandstrand und die blaue See sah, die in flachen Wellen über das Ufer rollte und wieder zurückwich.

Diese verflixten Transzendenz-Elemente! Jetzt hatten sie mich schon wieder auf eine Südseeinsel versetzt!

„Konntest du mich nicht vorher warnen, Hilda?" fragte ich.

Als die Positronik meines SERUNS nicht darauf reagierte, aktivierte ich das kleine Checking. Egal, in welcher Stimmung Hilda sich befand, das konnte sie nicht ignorieren.

Doch sie schwieg weiterhin.

Das stimmte mich argwöhnisch. Ich sah mich kritisch um - und da bemerkte ich es.

Der Strand gehörte nicht zu einer Südseeinsel. Auf ihm wuchs keine einzige Kokospalme, und es gab auch keine Hulamädchen. Dort, wo der weiße Sand aufhörte, wuchs allmählich ein Hügel von Zyklopensteinen in die Höhe, bis sich seine Kuppe in hellgrauem Dunst verlor.

Wo war ich?

Ich sah an mir herab.

Mein SERUN sah nicht anders aus als sonst auch. Dennoch, wenn seine Positronik nicht identisch war mit Hilda, dann war es auch nicht mein SERUN.

Ein grüner Leuchtpunkt tauchte auf der Helminnenseite gegenüber meinem Gesicht auf.

Daneben wurde die Mitteilung projiziert, daß das kleine Checking abgeschlossen und alles in Ordnung sei.

Das war alles schön und gut, aber Hilda war darauf programmiert, mir solche Informationen über den akustischen Servo zu übermitteln.

„Positronik?" fragte ich.

„Hier spricht das SERUN-Computersystem", ertönte die Antwort mit der Stimme eines Neutrums. Das war nie und nimmer Hilda! „Zu Diensten."

„Zu Diensten!" äffte ich ärgerlich nach. „Ich brauche deine Dienste nicht. Oder vielleicht doch. Du könntest mir sagen, was aus Hilda geworden ist."

„Hilda ist ein weiblicher Vorname", stellte das CS fest. „Darf ich deshalb annehmen, daß Hilda deine Partnerin ist?"

„Hilda ist die Positronik meines SERUNS", stellte ich fest.

„Du besitzt also noch einen anderen SERUN. Es liegt leider keine Information darüber vor, wo er sich befindet."

„An meinem Körper natürlich!" explodierte ich. „Das ist ganz logisch, denn ich habe meinen SERUN nicht gewechselt. Hm! Wenn ich ihn nicht gewechselt habe, dann müßtest du Hilda sein. Aber du bist nicht Hilda. Folglich muß ich meinen SERUN doch gewechselt haben. Aber warum erinnere ich mich dann nicht daran? Positronik, was geschah, bevor wir auf diese Insel versetzt wurden?"

„Nichts", ertönte die Antwort.

„Nichts?" echote ich verblüfft.

„Aber ich entsinne mich doch, daß ich, bevor ich hier aufwachte..." Noch verblüffter brach ich ab, denn mir wurde klar, daß ich nicht wußte, was geschehen war, bevor ich auf dieser ominösen Insel erwachte.

Natürlich wußte ich, daß ich mich in BRÜTER befand, einer Basiswelt des Dekalogs der Elemente und daß ich hierher verschlagen worden war, als ich mit meinem Subtimer über einer Materiewolke nach fünfdimensionalen Strukturen gefischt hatte.

Alles hatte sich so gut angelassen gehabt und dann war alles schiefgegangen, was nur schief gehen konnte.



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