1210 - Unterwegs nach Magellan by Arndt Ellmer

1210 - Unterwegs nach Magellan by Arndt Ellmer

Autor:Arndt Ellmer [Ellmer, Arndt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Chronofossilien, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1984-11-01T01:00:00+00:00


5.

„Worlingen! Wo steckt Worlingen?"

Ypismach wuchtete die beiden Säulenarme von den Lehnen und ließ sie auf den Boden klatschen. Der grazile Rumpf des Oberstellers bebte bei dem Vorgang, und die kurzen, plattformähnlichen Beine schoben sich langsam aus der Halterung des Fahrsessels und breiteten sich auf dem Fußboden aus.

Wieder fragte der Obersteller, aber die Geräte blieben stumm. Nur das hektische Leuchten der Kontrollen, der ständige Wechsel aller möglichen Grünfarben in ihren Hunderten von Nuancen zeigte, daß Haman der Große voll aktiviert war. Aber er schwieg.

In jeder anderen Situation hätte Ypismach seinen Platz nicht verlassen. Jetzt aber mußte es sein, und der Obersteller setzte die Laufpolster der beiden Arme auf den Boden und streckte sie aus. Er stemmte den leichten Körper mit den kurzen Beinen in die Höhe und begann, auf dem vorderen Extremitätenpaar hastig durch die Beobachtungskuppel zu wandern.

Draußen waren Sterne aufgetaucht, kleine glitzernde Sterne.

Der Obersteller kannte derartige Situationen. Seit seiner frühesten Kindheit hatte er sie immer wieder erlebt. Da war die Armada in irgendeinem Punkt vor einer Galaxis in den Normalraum zurückgekehrt, und Ordoban hatte Schiffe ausgeschickt, um nach Spuren von TRIICLE-9 zu suchen. Jahrhunderttausende und Jahrmillionen war es dasselbe gewesen, und Ypismach hatte nie jemanden getroffen, der sich an etwas anderes erinnern konnte. Der Vorgang gehörte zur Armada wie die wöchentliche Nahrungsaufnahme.

„Du mußt dich an Ordoban selbst wenden, oder vielleicht an den Gnomen, der den Loolandre bewacht", hatte einmal ein Uralter zu ihm gesagt. „Chmekyr wird es eine Freude sein, dich mit seinen Kunststücken zu verwirren. Er verwandelt das Universum um dich herum in eine Hölle, wenn er will!"

Das hatte der Obersteller sich gemerkt, und von diesem Zeitpunkt an hatte er bohrende Gedanken nach den Hintergründen unterdrückt. Es war gut so, denn manches, wozu sie gerufen wurden, entsprach nicht immer der Logik derer, die den Ruf empfingen. Aber das war erklärlich, denn Ordoban befand sich auf einem energetisch höheren Niveau, was sich auf die Intelligenz auswirkte. Der Lenker der Armada besaß einen größeren Überblick als die einzelnen Einheiten.

Ypismach strich sich über die flaumbedeckte Wölbung seines Körpers. Er beugte den Rumpf ein wenig vor und betrachtete sich im Spiegelglas einer Konsoleneinfassung. Die Flamme war noch immer weg.

Wahrscheinlich kehrte sie nicht mehr zurück, und er mußte sich irgendwann auf den Weg machen, um sich eine neue zu beschaffen. Der Armadaprinz würde Äondic-Twu anweisen, ihm wieder eine zu geben.

Der Obersteller war froh, daß sich das Gefüge der Armada langsam stabilisierte. Während der Zeit, in der Ordoban geschwiegen hatte, war ihr Leben von Unsicherheit gezeichnet gewesen. Der Sturz durch TRIICLE-9 hatte alles verändert, und viele Armadisten hatten ihre Flamme verloren. Die Mehrzahl von ihnen war daran gestorben.

Ypismach hatte überlebt. Er hatte von dem Zeitpunkt der Erkenntnis an in keinen Spiegel mehr geschaut und sich immer eingebildet,, daß sie noch da war.

„Worlingen, melde dich endlich!" knurrte er und wanderte langsam vor der Steuerung auf und ab. „Was macht die Energieschleuder?"

Im Funksockel knackte und rauschte es, aber noch immer kam keine Verbindung zustande. Entweder war Worlingens Gerät beschädigt, oder etwas störte die Verbindung.

Am vorderen Teil von Ypismachs grazilem, schwebendem Körper bildete sich eine Höhlung.



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