11. Die unheimliche Kuckucksuhr by R.L. Stine

11. Die unheimliche Kuckucksuhr by R.L. Stine

Autor:R.L. Stine [Stine, R.L.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Gänsehaut
Herausgeber: omnibus
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Beim Abendessen an diesem Tag bekam ich kaum einen Bissen herunter. Ich hatte es, natürlich, schon einmal gegessen und es hatte mir schon beim ersten Mal nicht geschmeckt. Erbsen, Karotten und Champignons. Mit ungeschältem Reis.

Lustlos stocherte ich im Reis und in den Karotten herum. Erbsen esse ich nie. Wenn Mom und Dad nicht hinsahen, ließ ich sie in meiner Serviette verschwinden. Angespannt beobachtete ich Mom, Dad und Tara, die ihr Abendessen einnahmen, als ob alles in bester Ordnung wäre. Seelenruhig saßen sie am Tisch und sagten dieselben Dinge, die sie auch beim letzten Mal gesagt hatten.

Mom und Dad musste doch auffallen, dass etwas nicht stimmte. Das musste ihnen einfach auffallen.

Warum also sagten sie nichts darüber?

Ich wartete, bis Dad damit fertig war, von seinem Arbeitstag zu erzählen. Dann sprach ich das Thema wieder an. Ich beschloss, es diesmal behutsam anzugehen.

»Mom? Dad? Kommt euch dieses Abendessen nicht ein bisschen bekannt vor?«

»Das möchte ich meinen«, antwortete Dad. »Es erinnert mich an das Essen, das wir vor einem Monat in diesem vegetarischen Restaurant hatten. Igitt.«

Mom funkelte erst ihn und dann mich an. »Was willst du damit sagen, Michael?«, fragte sie frostig. »Dass du genug davon hast, gesund zu essen?«

»Ich hab genug davon«, sagte Dad.

»Ich auch«, schloss Tara sich ihm an.

»Nein. Darum geht es nicht«, sagte ich nachdrücklich. »Ihr versteht mich nicht ganz. Ich meine nicht, dass wir schon einmal ein Gericht wie dieses gegessen haben. Ich meine, dass wir genau dieses Essen schon einmal hatten. Wir essen es bereits zum zweiten Mal.«

Dad runzelte die Stirn. »Bitte keine verrückten Theorien beim Abendessen, Michael.«

Die kapierten es einfach nicht. Also ging ich einen Schritt weiter. »Es geht nicht nur ums Abendessen. Es geht um den ganzen Tag. Ist euch nichts aufgefallen? Alles, was wir tun, haben wir schon einmal getan! Die Zeit läuft rückwärts!«

»Halt die Klappe, Michael«, sagte Tara. »Das ist so langweilig. Können wir nicht über etwas anderes reden?«

»Tara«, schimpfte Mom, »du sollst nicht ›Halt die Klappe‹ sagen.« Sie wandte sich an mich. »Hast du schon wieder diese Comics gelesen?«

Langsam war ich ziemlich frustriert. »Ihr hört mir nicht richtig zu!«, protestierte ich. »Morgen wird gestern sein und der Tag danach der Tag davor! Alles läuft rückwärts!«

Mom und Dad sahen einander an. Sie schienen ein gemeinsames Geheimnis zu haben.

Sie wissen etwas, dachte ich aufgeregt. Sie wissen etwas, aber sie trauen sich nicht, es mir zu sagen.

Mom sah mich mit ernstem Gesicht an. »Also gut, Michael. Eigentlich können wir es dir genauso gut auch sagen«, meinte sie. »Wir sind alle in einer Zeitschleife gefangen und es gibt nichts, was wir dagegen tun können.«



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