089 by Der grüne Henker (Teil 2 von 2)

089 by Der grüne Henker (Teil 2 von 2)

Autor:Der grüne Henker (Teil 2 von 2) [Henker, Der grüne]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-01-05T15:15:36+00:00


Da kam es zu einem splitternden Krachen, als hätte ein gewaltiger Blitz in die Nebelglocke eingeschlagen.

Bläuliches Licht zuckte vor uns auf, und die Nebelglocke bekam einen langen, senkrechten Riß, durch den ich sprang.

Kaum war ich draußen, ebbten die beißenden Schmerzen ab. Ich wirbelte herum. »Marty, mach schnell! Beeile dich!«

Ich sah hinter Marty die Dampf-Vampire. Sie wollten ihn nicht ebenfalls entkommen lassen.

Daran, daß es mir gelungen war, die Wolkenglocke zu durchbrechen, konnten sie nichts mehr ändern, aber sie konnten Marty daran hindern, daß er es auch schaffte.

In großer Eile rückten sie näher, und mein Herz raste, als ich erkannte, daß sich der Riß in der Glocke langsam zu schließen begann.

»Spring, Marty!« schrie ich.

Er ließ die Reisigfackeln fallen. Mehrere Dampf-Vampire wollten sich auf ihn stürzen. Er stieß sich ab.

Mit einem kraftvollen Hechtsprung kam er durch den Riß. Ich federte zur Seite. Er landete neben mir, rollte ab und kam sofort wieder auf die Beine.

Einige quälende Augenblicke lang hatte ich befürchtet, er würde es nicht schaffen. Um so mehr freute es mich, daß es ihm gelungen war, sich doch noch in Sicherheit zu bringen.

Die Dampf-Vampire verließen die Nebelglocke nicht. Sie schienen nur in deren Schutz existieren zu können.

Doch dieser Schutz war nun stark beeinträchtigt, denn die Kraft meines Diskus’ wirkte noch nach.

Der Riß in der Wolkenglocke konnte sich nur zur Hälfte schließen.

Und das hatte verheerende Folgen.

Es war wie bei einer Traglufthalle, in die man ein großes Leck reißt. Die Kraft, die die Wolkenglocke trug, begann fauchend durch den Riß zu entweichen.

Die Wolkenhaut der Glocke schlug Wellen, sackte ein, wurde schlaff. Die Wölbung nahm eine unregelmäßige Form an.

Marty und ich beobachteten durch den Riß, der sich nun wieder vergrößerte, wie die Nebel-Vampire sich beunruhigt zurückzogen.

Immer mehr hing die Wolkenglocke durch, und schließlich fiel sie in sich zusammen. Sie begrub die Nebelgräber und die Dampf-Vampire unter sich, deckte das ganze Grauen zu.

Wieder flammte bläuliches Licht auf. Es zuckte rasend schnell über die schlaffe Wolkenhaut und löste sie auf.

Innerhalb weniger Augenblicke gab es davon nichts mehr. Die Wolkenhaut war verschwunden, und mit ihr alles, was sie zuge-deckt hatte.

Die Vampire … Die Gräber …

Und leider auch Al Owen.

*

Iccigoor starrte mit weit aufgerissenen Augen auf die giftige Spinne.

Ihr Anblick schien ihn zu lähmen. Er vermeinte schon, den schmerz-haften Biß des Insekts zu spüren, da vernahm er ein leises Surren, und im selben Moment raste etwas an ihm vorbei, genau auf die Killerspinne zu.

Ein Pfeil war es.

Und er traf!

Die Spitze durchdrang den häßlichen schwarzen Körper, nagelte ihn auf den Boden. Der Schaft mit der heißen Feder vibrierte einen Moment brummend.

Die Spinne streckte ihre sechs Beine von sich und regte sich nicht mehr. Ein Meisterschütze mußte sie erledigt haben.

Iccigoor drehte sich langsam um, um zu sehen, wer ihm das Leben gerettet hatte. Er erblickte einen nackten Elfenmann, der noch den geschwungenen Bogen in der Hand hielt.

Aus dem Köcher, den er auf dem Rücken trug, ragten sechs Pfeile.



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