073 - Der Gehenkte von Dartmoor by Larry Brent

073 - Der Gehenkte von Dartmoor by Larry Brent

Autor:Larry Brent [Larry Brent]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


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Auf dem Leuchtzifferblatt seiner Armbanduhr sah Larry Brent, daß es fünfzehn Minuten vor Mitternacht war.

Sie knieten im Gras auf einem langgestreckten, niedrigen Bergrücken, der Chiefinspektor und Larry Brent. Matter Mondschein lag über der Moorlandschaft. Sie spähten hinunter zu dem Bahnhof mit dem elektrisch geladenen Drahtzaun.

Die Gebäude waren recht gut zu erkennen. Sie warfen einen dunkelgrauen Schatten auf den Erdboden.

Nirgendwo sah man Licht, weder in den Fenstern des Stationsgebäudes noch im Güterschuppen oder auf dem Bahnsteig.

»Ob überhaupt jemand da ist?« flüsterte Higgins.

»Ich glaube, ja«, antwortete Larry Brent ebenso leise. »Wenn Sie genau hinsehen, dann können Sie erkennen, daß das Tor im Zaun offensteht.«

»Und worauf warten Sie, Larry?«

»Zum Beispiel auf das, was jetzt aus dem Dunkel zwischen dem Stationsgebäude und dem Güterschuppen auftaucht!«

Langsam rollte ein Leichenwagen, von zwei schwarz behängten Pferden gezogen, aus der Finsternis an den vom Mond beschienenen Bahnhof heran. Unbeweglich saßen zwei Gestalten auf dem Bock. Links und rechts von ihnen flackerten Kerzen in den beiden hohen, gläsernen Laternen.

Der Wagen fuhr anschließend durch das Tor hindurch und auf die Landstraße hinaus. Eine Gestalt hob ihren Arm, und Bruchteile einer Sekunde später hörten die beiden Männer das Knallen einer Peitsche.

Die Pferde griffen aus. Immer rascher begann der gespenstische Wagen auf der Landstraße dahinzujagen. Lautlos. Das einzige, was zu hören war, war ein zweiter Peitschenknall. Dann bog der Wagen in eine Abzweigung und verschwand hinter einer Senke.

»Haben Sie gesehen, Larry?« flüsterte der Chiefinspektor. »Auf dem Wagen standen zwei Särge!«

»Ja, ich habe sie gesehen.«

»Wo ist denn der Wagen hergekommen? Heute morgen war er doch noch nicht auf dem Bahnhofsgelände!«

»Ich fürchte, man hat mit uns einen hübschen Taschenspielertrick gemacht, ein Kunststück, wie es jeder kleine Zauberer in seinem Programm hat. So nach dem Prinzip: Wie Sie sehen, sehen Sie nichts, und dann sieht man auch nichts.«

»Sie denken wohl an den Güterschuppen. Und was jetzt? Sollen wir nicht einfach dem Wagen nachfahren und ihn in einem günstigen Augenblick stellen?«

»Wir können dabei höchstens im Moor versinken. Wir kennen doch die Wege nicht.«

»Aber wir könnten den Bahnhof polizeilich besetzen und durchsuchen lassen.«

»Ich fürchte, das wäre der falsche Augenblick. Es könnte ein Schlag ins Wasser werden.

Und Sie können sich darauf verlassen, daß uns die Hauptakteure durch die Lappen gehen!«

»Also, was sollen wir jetzt tun?«

»Es scheint im Bahnhof ruhig zu bleiben. Ich schlage vor, daß wir jetzt in die Nähe von Parkinson Hall fahren. Dort steige ich aus und gehe meine eigenen Wege. Und Sie können mit meinem Wagen inzwischen ruhig ins Hotel zurückfahren. Die paar Kilometer Nachtmarsch werden mir guttun.«

»Larry, seien Sie vorsichtig! Ich kann Sie bei Ihrem Einbruch nicht decken. Das wissen Sie doch. Und das sind schlaue Gegner.«

»Leider noch schlimmer, sie kennen auch keine Gnade! Aber haben Sie keine Sorge um mich!«



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