067 by Der geflügelte Tod (Teil 2 von 5)

067 by Der geflügelte Tod (Teil 2 von 5)

Autor:Der geflügelte Tod (Teil 2 von 5) [Tod, Der geflügelte]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-01-05T15:14:56+00:00


Er bekam meine magischen Wurfsterne aus geweihtem Silber, mein Feuerzeug, den Colt Diamondback.

Vom Dämonendiskus, den ich an einer Kette um den Hals trug, und der sich unter meinem Hemd befand, trennte ich mich nicht.

Cruv mußte seinen Ebenholzstock abliefern, und von Mr. Silver verlangte der Mord-Magier das Schwert …

*

Sastra kannte seine Grenzen. Er wußte, daß er gegen eine Dämonin nichts ausrichten konnte, deshalb lächelte er und sagte kopfschüttelnd: »Der Dolch ist nicht nötig, Yora. Ich werde nichts gegen dich unternehmen. Ich weiß nun, daß du stärker bist als ich, und ich lebe in einer Welt, in der sich der Schwächere dem Stärkeren unterord-net.«

Yora ließ den Dolch wieder verschwinden.

Sie wußte, daß Mord-Magier hinterlistig und verlogen waren, doch sie glaubte nicht, daß Sastra so verrückt war, sie anzugreifen.

Er war ein Mann, der stets auf seinen Vorteil bedacht war. Yora war sicher, daß ihm ihr Vorschlag gefallen würde.

Der dicke Mord-Magier breitete die Arme aus. »Ich bin bereit, deine Befehle zu empfangen.«

»Ich möchte, daß du mir einen großen Dienst erweist«, sagte das rothaarige Mädchen ernst.

»Jeden. Was soll ich für dich tun?«

»Ich hörte, daß es keinen besseren und gefährlicheren Mord-Magier als Sastra auf Coor gibt.«

Der Dicke warf sich stolz in die Brust. »Das ist richtig.«

»Du beherrschst die Kunst der schwarzen Magie wie kein zweiter.«

»Möchtest du dich davon überzeugen?« fragte Sastra.

»Das ist nicht nötig. Ich habe mir deine Fallen angesehen. Sie waren nicht nur raffiniert angelegt, sondern es steckte auch sehr viel Kraft in ihnen.«

»Ein Lob aus deinem Mund ehrt mich«, sagte Sastra.

»Ich erwarte von dir, daß du einen Freund von mir in der Kunst, die du so vortrefflich beherrschst, unterweist. Er soll so leben wie du, so denken wie du, so werden wie du.«

Sastra dachte an seinen eigenen Werdegang. Er konnte Yoras Wunsch nicht ablehnen. Sie würde ihn vernichten. Unterrichtete er aber ihren Freund, dann konnte es passieren, daß dieser ihn eines Tages genauso tötete, wie er es mit seinem Lehrmeister getan hatte.

Er würde sehr vorsichtig sein müssen, und er durfte seinem Schüler niemals alles beibringen, sonst würde dieser für ihn zur echten Bedrohung werden.

»Ich werde mich vom Fortschritt deines Unterrichts überzeugen«, sagte Yora. »Solltest du mit falschen Karten spielen, wirst du es mit einem qualvollen Tod büßen.«

Sastra erschrak. Hatte ihn Yora durchschaut?

»Ich werde deinem Freund alles beibringen, was ich weiß«, versprach er.

»Du wirst nichts für dich behalten.«

»Gar nichts. Wenn der Unterricht zu Ende ist, wird dein Freund genausoviel wissen wie ich.«

Yora nickte zufrieden.

»Wann wirst du mir deinen Freund bringen?« wollte Sastra wissen.

»Er steht bereits draußen.«

»Ruf ihn herein.«

»Komm herein!« rief Yora, und zur Tür kam ein hagerer blonder Mann herein. Er war Anfang dreißig, sah gut aus, wirkte kalt und unerschrocken. Sastra erkannte auf den ersten Blick, daß dieser Mann sehr schnell lernen und begreifen würde.

Yora nannte den Namen ihres Schützlings.



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