05. Der Fluch des Mumiengrabs by R.L. Stine
Autor:R.L. Stine [Stine, R.L.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Gänsehaut
Herausgeber: omnibus
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00
9
Weil ich sah, dass Ahmeds Augen mich im Rückspiegel beobachteten, fummelte ich an meinem Sicherheitsgurt herum und tat so, als würde ich ihn anlegen. Während ich das tat, beugte ich mich dicht zu Sari hinüber und flüsterte ihr ins Ohr: »Das nächste Mal, wenn er hält.«
Zuerst begriff sie nicht, was ich meinte. Doch dann sah ich, dass sie kapierte.
Wir saÃen beide angespannt, den Blick auf die Türgriffe gerichtet, und warteten schweigend.
»Dein Vater ist ein sehr gescheiter Mann«, sagte Ahmed und blickte Sari im Rückspiegel an.
»Ich weië, antwortete Sari mit dünner Stimme.
Der Verkehr wurde langsamer und kam zum Stehen.
»Jetzt!«, brüllte ich.
Ich riss meine Tür auf und schwang mich aus dem Wagen hinaus. Vor und hinter mir hupten die Autos. Ich konnte hören, wie Ahmed verblüfft aufschrie.
Ich lieà die Autotür offen und drehte mich zu Sari, um zu sehen, ob sie es geschafft hatte, auf die StraÃe zu kommen. Mit angstvoll aufgerissenen Augen starrte sie mich an, während sie die Wagentür krachend zuwarf. Ohne ein Wort rannten wir los.
Die Autohupen schienen noch lauter zu werden, als wir in eine enge SeitenstraÃe abbogen. Seite an Seite rannten wir die enge Kopfsteinpflastergasse entlang, die sich zwischen zwei Reihen hoher weiÃer Stuckgebäude hindurchwand.
So muss sich eine Ratte in einem Labyrinth fühlen, dachte ich.
Die StraÃe wurde noch schmaler. Dann öffnete sie sich auf einen groÃen runden Platz mit einem kleinen Markt mit Obst- und Gemüseständen.
»Verfolgt er uns?«, rief Sari, die nun ein paar Schritte hinter mir war.
Ich drehte mich um und hielt nach ihm Ausschau. Meine Augen glitten suchend über die wenigen Leute, die den Markt besuchten. Ich sah einige Männer in wehenden weiÃen Gewändern. Zwei Frauen, ganz in Schwarz gehüllt, die einen Korb voller Bananen trugen, betraten den Markt. Ein Junge auf einem Fahrrad riss den Lenker herum, um nicht direkt in sie hineinzufahren.
»Ich kann ihn nicht sehen«, rief ich Sari zu.
Wir rannten trotzdem weiter, nur um sicherzugehen.
In meinem ganzen Leben hatte ich noch nie eine solche Angst gehabt.
Bitte, bitte, flehte ich leise, er soll uns nicht verfolgen. Er soll uns nicht fangen!
Als wir um eine Ecke bogen, fanden wir uns auf einer breiten, belebten StraÃe wieder. Ein Lastwagen, der einen Anhänger voll mit Pferden zog, rumpelte an uns vorbei. Auf dem Bürgersteig wimmelte es von Leuten, die zum Einkäufen unterwegs waren, und von Geschäftsleuten.
Sari und ich bahnten uns einen Weg hindurch, bemüht, uns im dichten Gedränge nicht zu verlieren.
SchlieÃlich blieben wir vor dem Eingang eines Gebäudes, das wie ein riesiges Kaufhaus aussah, stehen. Schwer atmend legte ich meine Hände auf die Knie, beugte mich nach vorn und versuchte, wieder zu Atem zu kommen.
»Wir haben uns verirrt«, sagte Sari und blickte in die Richtung zurück, aus der wir gekommen waren.
»Ja. Aber sonst gehtâs uns gut«, sagte ich glücklich. Ich lächelte sie an, doch sie erwiderte mein Lächeln nicht.
Die Angst stand ihr ins Gesicht geschrieben. Fortwährend suchten ihre Augen die Leute um sie herum ab. Mit einer Hand zupfte sie nervös an einer Haarsträhne.
Plötzlich spürte ich ein drückendes Gefühl in der Magengegend. Ich war drauf und dran, vor lauter Angst einen Schrei auszustoÃen.
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