05 by Niemandes Freund

05 by Niemandes Freund

Autor:Niemandes Freund [Freund, Niemandes]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2011-07-01T08:57:41+00:00


»Nichts ist umsonst«, philosophierte er schließlich.

Beth begriff allmählich, daß diese Begegnung außerhalb von Routine und Normalität ablief. »Dann sagen Sie endlich, was Sie wollen!«

Asgard räusperte sich. Schwieg. Räusperte sich wieder. »Ein kleines Entgegenkommen …«

»Suchen Sie einen Nebenjob bei der Zeitung?« frotzelte sie launig.

»Fangen Sie an, mich ernstzunehmen – sonst ist es wirklich besser, Sie gehen!«

»Oha, Entschuldigung, der Herr ist eine Mimose. Hätte ich das gewußt …«

»Sie können noch so cool tun, ich weiß genau, daß Sie aus dem letzten Loch pfeifen!« Asgard wurde unerwartet drastisch in seiner Wortwahl. »Es war kein Kunststück, herauszufinden, wen Sie schon alles vergeblich angesprochen haben. Aber niemand im Hauptquartier ist so verrückt, es sich bei Codd zu verscherzen – niemand!

Wußten Sie, daß es eine Aktennotiz gibt, in der nicht nur vor der Presse allgemein, sondern namentlich vor Ihnen gewarnt wird – unterzeichnet vom Chief persönlich!«

Beth verhielt in abwartender Haltung. »Das sind die Schattenseiten lokaler Berühmtheit«, sagte sie ironisch.

»Mag sein.« Asgard wurde nicht müde, seine Fingergelenke zum Knacken zu bringen. »Tatsache ist jedenfalls, daß Sie verzweifelt nach verläßlichen Antworten auf einige Rätsel der letzten Tage suchen!

Tatsache Nummer Zwei ist, daß ich sie Ihnen, zumindest teilweise, geben könnte!«

Beth hütete sich, ihm recht zu geben – obwohl er ihre Situation trefflich geschildert hatte. »Und Sie sehen sich als den Einzigen in eurem Verein, der keine Angst vor Virgil Codd hat.«

Er schüttelte den Kopf. »Ich habe Angst. Aber ich könnte sie überwinden, wenn der Preis stimmt. Zufällig weiß ich nicht nur, um welche Liste es sich bei dem Ausdruck handelt, der Ihnen – anonym, wie Sie sagten – zugestellt wurde. Ich weiß auch, wer als Absender in Frage kommt!«

»Das kann jeder behaupten.« Beth versuchte das Fieber, das plötzlich in ihr erwachte, zu unterdrücken. Asgard sollte keinesfalls merken, daß er sie am Haken hatte.

Aber er merkte es. Irgendwie merkte er es. »Jetzt fangen Sie an zu rotieren, wie?« Er lachte heiser. »Jetzt grübeln Sie, wie Sie mich über den Tisch ziehen können …«

»Keine Rede«, wehrte Beth ab. »Ich bin immer noch nicht überzeugt.«

»Gut, dann noch eine letzte Entscheidungshilfe: Ich habe die Liste mit den vielen Toten aus fast hundert Jahren eigenhändig im Polizeicomputer zusammengestellt!«

Beth blinzelte.

Asgard wiederholte sein heiseres Lachen.

»Okay«, beendete Beth das Feilschen, »ich bin interessiert. Nennen Sie mir Ihren Preis.«

»Ich bin nicht an Geld interessiert«, sagte Asgard. »Wie Sie richtig bemerkten, verdiene ich genug. Ich will etwas anderes.«

»Was?«

Asgard keuchte zunächst. Dann rief er gepreßt: »Die eiserne Jungfrau!«

Erstaunt erkannte Beth, daß er froh zu sein schien, es endlich ausgesprochen zu haben.

Sie begriff immer noch nicht.

»Sie wissen nicht, daß man Sie in unseren Kreisen so nennt?« fragte der Polizeimitarbeiter. »Macbeth ist wesentlich schmeichelhafter, ich weiß. Aber unter der Hand heißt es weiter, Sie seien von keinem Mann zu knacken. Ich will herausfinden, ob das wahr ist – gerade weil ich weiß, daß ich normalerweise sowieso keine Chance bei Ihnen hätte …!«

Beth schloß kurz die Augen. »Sie meinen … Sie verlangen …«

Ihre Betroffenheit schien ihm in perverser Weise Auftrieb zu geben.

»Ich zwinge Sie zu nichts. Aber wenn ich Ihnen einen Karriereschub verschaffe,



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