044 by Im Zentrum des Bösen

044 by Im Zentrum des Bösen

Autor:Im Zentrum des Bösen [Bösen, Im Zentrum des]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2011-11-21T17:53:12+00:00


Wenn das so war, dann konnte es eigentlich nicht mehr allzu weit sein … Eine verrückte Hoffnung. Aber eine Hoffnung. Wie eine Ma-schine rannte er. Regelmäßig atmete er ein und wieder aus, obwohl es schwerfiel. Sein Körper gierte förmlich nach Luft, nach frischer Luft.

Dann sah er vor sich in dem wabernden roten Dunst, daß der Gang einen Knick beschrieb. Dort wallte der dunkle Nebel heftiger, als sei er einem gewaltigen Sog ausgesetzt. Mike merkte, daß er langsamer wurde. Seine Augen tränten stärker, mit einer hastigen Geste wischte er die Tränen weg. Er sah trotzdem nur mehr ver-schwommen. Das grelle Rot …

Er warf einen Blick über die Schulter.

Die Flammen waren nur noch knapp zehn Meter entfernt.

Als kleiner Junge hatte er sich immer gefragt, ob es die Hölle und somit das Fegefeuer, in dem die Seelen der armen Sünder ihre bösen Taten büßen mußten, wirklich gab. Jetzt wußte er es. Jetzt, da er sich mitten drin befand. Allerdings aus einem andern Grund als die be-sagten Seelen der Sünder!

Er erreichte den Knick. Sein eigener Schwung ließ ihn gegen die Wand krachen. Taumelnd kreiselte er herum, wollte weiterrennen.

Dazu kam er nicht mehr. Jetzt spürte er den Sog!

Gewaltige Kräfte rissen ihn zu Boden. Hart kam er auf. Er wand sich herum, wollte sich irgendwo in diesem irisierenden, tobenden schwarzen Nebel festhalten. Aber da gab es nichts, woran er sich hätte festhalten können. Wie ein welkes Blatt wurde er davongeschleudert.

Halb besinnungslos sauste er abwärts …

Die feurigen Wände rasten an ihm vorbei! Immer schneller! Immer schneller!

Die Flammenhölle blieb hinter ihm zurück. Mike schloß die Augen. Ein fürchterlicher Druck wühlte in seiner Magengrube. Himmel, wo endet das! dachte er. Panische Angst schnürte ihm die Kehle zu. Er schrie, ohne sich dessen bewußt zu werden.

Der Sog spuckte ihn aus.

Eine real nicht meßbare Zeitspanne hatte er das Gefühl zu fliegen.

Seine Lungen pumpten frische Luft in seinen Körper. Sein Schädel pochte, als würde er im nächsten Augenblick zerplatzen.

Sehen könnte er nichts. Nur diese immer rascher ineinander ver-schwimmenden Farbnebel lohten vor seinen Augen. Grün, violett, rot, schwarz waren sie.

Da kam der Aufschlag!

*

Damona ahnte, was jetzt kam. Günther Seichter rappelte sich auf, und während er sich den Schnee von der Kehrseite klopfte, sah er sie ziemlich seltsam an. Sie würde wirklich eine überzeugende Er-klärung abgeben müssen.

Er setzte zum Sprechen an, und sie kam ihm zuvor.

»Bist du okay?« fragte sie so harmlos wie möglich.

Er brummte. »Himmel, Damona, was – was war das? – Und, bitte, sag jetzt nicht, daß du mir das nicht verraten kannst. Ich denke, daß es an der Zeit ist, mit offenen Karten zu spielen. Immerhin sind wir so etwas wie ein Zwei-Personen-Himmelfahrtskommando. Also –?«

Sie zog ihn mit sich. Ein paar Minuten gingen sie schweigend ne-beneinander her.

Damona wußte, daß sie momentan in Sicherheit waren. Sie hatten Ghulghanaars Sklaven abgehängt und waren dem Zentrum der unheimlichen Invasoren ein gutes Stück näher gekommen. Die Ausstrahlung des Bösen war für sie jetzt regelrecht körperlich spürbar und äußerte sich mit einem leise bohrenden, stets vorhandenen Un-wohlsein.

Ghulghanaars Wahnsinnsausdünstung war allerdings nicht wahrzunehmen. Warum? Hatte er sich



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