041 - Um Mitternacht im Leichenhaus by Larry Brent

041 - Um Mitternacht im Leichenhaus by Larry Brent

Autor:Larry Brent [Larry Brent]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Larry Brent war mit Einbruch der Dunkelheit am Rande von Salisbury eingetroffen. Ein Militärhubschrauber hatte ihn in der Nähe eines großen, brachliegenden Grundstückes, auf dem ehemals eine Fabrik gestanden hatte, abgesetzt. X-RAY-1 hatte sich aufgrund der Computerauswertungen blitzschnell entschlossen, dem Wunsch seines Agenten nachzugeben. Was Miriam Brent nicht ahnte, war, dass ihr Bruder in Salisbury weilte, weil er einen offiziellen Auftrag erhalten hatte. Darüber verlor er kein Wort, um die Stimmung seiner Schwester, die sich über seine Ankunft über das Maß hinaus freute, nicht zu verderben.

Sie glaubte, dass der Hauptgrund ihr Auftritt sei, die große Einweihungsfeier, die ihr eine entscheidende Hauptrolle an der Seite der berühmten Judy Bartmore gebracht hatte.

Doch die Dinge lagen anders: Sofort nach dem Anruf seiner Schwester hatte Larry Kontakt zu X-RAY-1 aufgenommen. Der Chef der PSA hatte seine unergründlichen Verbindungen spielen lassen, und die Mitteilungen waren noch in derselben Stunde von dem Hauptcomputer ausgewertet worden. Demnach gab es um den Tod des populären Komponisten in der Tat einige Fragen, die nicht geklärt werden konnten. Es war nur ein Verdacht, doch ein Beamter, der den Unfall protokollierte, hatte einen Vermerk geschrieben, der erst durch die Auswertung des Computers Bedeutung erlangte. Und dann gab es noch etwas, was die Polizei von Salisbury beschäftigte, und worüber sie der Presse bis zur Stunde keine Mitteilung gemacht hatte: Im Leichenhaus hatte man in den frühen Morgenstunden einen toten Mann gefunden, der nicht in den Einlieferungspapieren vermerkt war. Doch um wen es sich handelte, wusste man inzwischen. Es war der entsprungene Häftling John Taylor. Wie und auf welche Weise und durch wessen Hand er den Tod gefunden hatte, war bis zur Stunde noch ungeklärt.

Larry hatte den Auftrag, mit dem leitenden Beamten, der den Fall zu klären hatte, ein Gespräch zu führen. Durch Miriam war er unterrichtet worden, dass Henry Olander, der sich auf mysteriöse Weise an ihn gewandt hatte, um zwanzig Uhr zu erreichen war – im Haus des Leichenbestatters Ronald Hopkins.

X-RAY-3 hatte sich vorgenommen, nach neunzehn Uhr im Kommissariat einzutreffen, um den Fall zu besprechen und vor allen Dingen, um genauere Hinweise über Henry Olanders Unfall zu erhalten.

Miriam Brent machte keinen besonders glücklichen Eindruck.

»Sie ist mehr als mäßig«, bemerkte sie flüsternd und schüttelte den Kopf. »Judy Bartmore findet nicht in ihre Rolle hinein. Jetzt probt sie schon zum sechsten Mal ihren Part.«

Eine andere Schauspielerin, die Miriam nicht näher kannte, stand ebenfalls als Beobachterin hinter den Kulissen und wandte ihr flüchtig den Kopf zu, weil sie die Bemerkung deutlich gehört hatte. »Ist das ein Wunder, meine Liebe?«, bemerkte sie spitz, ohne gefragt zu sein, und zog die schmalen Augenbrauen in die Höhe. Ihr Gesichtsausdruck zeigte deutlich, was sie von Judy Bartmore hielt. In ihren Augen war der Neid zu erblicken, dass sie selbst nie einen derartigen Erfolg errungen hatte.

»Sie ist mit ihren Nerven am Ende. Alkohol, Rauschgift und wer weiß, was sonst noch alles mit im Spiel ist. Man munkelt da so einiges.«

»Es wird viel geredet«, sagte Miriam Brent. Sie wandte den Blick nicht von der Bühne, sah, wie verzweifelt Judy Bartmore war – einem Weinkrampf nahe.



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