039 - Der schwarze Abt by Edgar Wallace

039 - Der schwarze Abt by Edgar Wallace

Autor:Edgar Wallace [Wallace, Edgar]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-03-05T09:31:07+00:00


24

Um zehn Uhr riß ihn das Telefon aus schwerem Schlaf. Es war Mary Wenner, und im stillen bedachte er sie mit einem derben Fluch.

»Guten Tag, Fabe. Ich habe mich die ganze Nacht so um Sie geängstigt. Sie fuhren doch nicht etwa zu diesem scheußlichen Ort zurück?«

»Ich werde heute nachmittag zu Ihnen kommen«, unterbrach er den Redestrom. »Sprechen Sie nicht von der Angelegenheit am Telefon, man kann belauscht werden.«

»Fabe, Liebster - sind Sie nicht doch zurückgekehrt und haben etwas von dem Gold geholt? Ich weiß, Sie sind sehr tapfer, aber wozu sein Leben riskieren ...«

»Nein, ich habe kein Gold geholt - also, bis heute nachmittag!«

Er hatte nicht die Absicht, sie an diesem oder irgendeinem anderen Nachmittag zu treffen, doch sein Vorsatz sollte nicht ausschlaggebend sein. Kurz nach fünf, er saß noch beim Tee, erschien Mary Wenner unangemeldet in seinem Eßzimmer. Was hat sie wohl dem Hausmädchen gesagt? dachte er schaudernd, während sie, verschämt lächelnd, einen Kuß auf seine Stirn drückte.

»Liebster, ich bin im Begriff, etwas zu tun, das ein klein wenig nach Treulosigkeit aussieht.«

»Bitte, bitte!«

»Sie dürfen nicht denken, daß ich Ihnen ernstlich untreu werden will, aber sehen Sie, er hat mir einen so netten Brief geschrieben ...«

»Wer?«

»Arthur. Und seine Schwester ebenfalls. Sie haben mich eingeladen, das Wochenende bei ihnen zu verbringen. Das ist eine gute Gelegenheit, um mit ihm reinen Tisch zu machen. Er soll wissen, daß ich Ihnen gehöre. Und wenn wir auch den Schatz nicht finden sollten - ich weiß, daß Sie mich nicht des Geldes wegen wollen. Schließlich sind Sie ja auch nicht unvermögend, Liebster. Eine Auskunftei, bei der ich mich erkundigte, schätzt Sie auf wenigstens hunderttausend Pfund.«

Gilder stöhnte.

»Und denken Sie, Fabe, was mit Ihrem Schein passierte! Als ich ihn heute hervorholte, war die Schrift verschwunden. Ich lief sofort zu einem guten Bekannten, der Zauberei als Geschäft betreibt. Vielleicht haben Sie ihn schon auftreten sehen - er holt Kaninchen aus leeren Papiertüten und dergleichen. Wissen Sie, was er tat? Er träufelte Zitronensaft über Ihre verschwundenen Zeilen und hielt das Papier ans Feuer. Jetzt ist die Schrift wieder sichtbar und diesmal, wie er sagte, unauslöschlich.«

»Ach!« war alles, was Gilder dazu einfiel. Verfluchtes Pech! Ob sie sich mit tausend Pfund abfinden ließ?

»Werden Sie die Einladung der Gines annehmen?« fragte er möglichst ruhig.

»Ich muß wohl. Arthur ist schließlich ein alter, guter Freund von mir.«

Mary Wenner hatte kaum die Wohnung verlassen, als ein Telegramm eintraf. Gilder nahm an, daß es von einem seiner Wettbüros käme, die sich jetzt, nach Verlust ihres einzigen Kunden, in Liquidation befanden.

Es kam aber aus einem Dorf in der Umgebung von Chelfordbury und lautete: ›Erwarte Sie dringend. Große Neuigkeiten für Sie.‹ Es war mit ›T‹ unterzeichnet.

Beabsichtigte Thomas, sein Schweigen zu brechen? Und was hatte er zu sagen?



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