030 - Nord gegen Süd 1 by Jules Verne

030 - Nord gegen Süd 1 by Jules Verne

Autor:Jules Verne [Verne, Jules]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-08-18T16:00:00+00:00


Der Verwalter zupfte ihn an den Ohren.

»Meine Freunde«, begann er, »ihr wißt alle, daß ein schon lange dauernder, höchst blutiger Bürgerkrieg die Bevölkerung der Vereinigten Staaten entzweit hat. Die wahre Ursache dieses Krieges ist die Sklaverei gewesen. Der Süden, der durch die geplante Freilassung sein Lebensinteresse geschädigt glaubte, entschied sich für deren Beibehaltung; der Norden wollte dieselbe, im Namen der Menschlichkeit, ausgerottet wissen. Gott stand auf der Seite der Verteidiger einer gerechten Sache, und schon mehr als einmal neigte sich der Sieg zugunsten derer, welche jetzt für die Befreiung aller und jeder menschlichen Rassen kämpfen. Seit längerer Zeit hab’ ich, wie jedermann weiß, getreu meiner Herkunft, die Ansichten des Nordens geteilt, ohne in der Lage zu sein, dieselben tatsächlich beweisen zu können. Gewisse Verhältnisse haben es jetzt herbeigeführt, daß in dem Augenblick, wo es mir möglich ist, meine Handlungsweise mit meinen Ansichten in Übereinstimmung zu setzen, ich mich beeile, dieses Werk zu beschleunigen. So hört denn, was ich euch im Namen meiner ganzen Familie zu eröffnen habe.«

In den Reihen der Leute entstand ein leises Murmeln gespannter Erwartung, doch legte sich dasselbe sofort wieder, und dann gab James Burbank mit weitschallender und verständlicher Stimme folgende Erklärung ab:

»Vom heutigen Tage, dem 28. Februar 1862, ab sind die Sklaven meiner Ansiedlung jeder Zwangsarbeit ledig. Sie können allein über ihre Person verfügen. Auf Camdleß-Bay gibt es hinfort nur noch freie Männer!«

Die ersten durch diese Worte hervorgerufenen Äußerungen gaben sich durch laute Hurras von allen Seiten zu erkennen. Alle Arme bewegten sich wie zum Danke, und laut wurde der Name Burbanks gerufen. Alle drängten sich nach dem Vorplatze. Männer, Frauen und Kinder wollten ihrem Befreier die Hand küssen. Es herrschte ein unbeschreiblicher Enthusiasmus, der sich, gerade weil er unvorbereitet war, desto naturgemäßer und kräftiger kundgab. Man kann sich wohl denken, wie Pygmalion mit den Armen umherfocht, wie er sich in hochtönenden Redensarten erging und sich vor Stolz aufblies.



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