018 - Ostseenebel by Eva Almstädt

018 - Ostseenebel by Eva Almstädt

Autor:Eva Almstädt [Almstädt, Eva]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Thriller/Krimi
Herausgeber: Bastei Entertainment
veröffentlicht: 2023-03-30T22:00:00+00:00


22. Kapitel

Broders gab Erik Focks Namen an die Dienststelle in Stüvensee weiter. Die Kollegen sollten ein paar Hintergrundinformationen über ihn einziehen und seine Adresse herausfinden. Dann würden Dana Bremer und er ihn persönlich aufsuchen. Der Nächste auf ihrer Liste von Schönfelds Mietern war ein Mann namens Guido Matzen. Er wohnte in einem vernachlässigt aussehenden Mittelreihenhaus in einem Nachbarort von Stüvensee. Schönfelds Immobilien schienen sich nicht unbedingt in Bestzustand zu befinden. Praktischerweise lagen sie aber alle in der Nähe seines Wohnortes.

Matzen öffnete ihnen nach ein paar Minuten die Tür. Er sah verschlafen aus. Während sie eintraten, erzählte er ihnen, er sei Lkw-Fahrer und vergangene Nacht erst um kurz nach ein Uhr nach Hause gekommen. Er fuhr regelmäßig eine feste Tour nach Fulda.

»Was ist denn dort?«, fragte Dana Bremer.

»Das ist ein Übergabepunkt in der Mitte Deutschlands. Ich lösche da meine Ladung und nehme neue auf, die ich dann nach Norddeutschland zurücktransportiere. So kann ich die meisten Nächte wenigstens in meinem eigenen Bett schlafen.«

»Ach so. Tut mir leid, dass wir gestört haben.«

Er nickte gnädig. Zu seinem Vermieter fiel ihm nicht viel ein. Matzen hatte vor zwei Jahren den Mietvertrag unterschrieben und zahlte seitdem brav seine Miete. Wenn es Kleinigkeiten zu reparieren gab, erledigte er es für gewöhnlich selbst. Weil er nicht gern wartete, wie er sagte.

»Die Frau, die vor mir hier gewohnt hat, hat ziemlich gejammert«, berichtete er. »Die konnte wohl nichts selbst machen … Und der Typ hat sie einfach hängen lassen. Da ist sie weggezogen. Nun ja, ich war froh, dies hier so günstig zu kriegen. Des einen Leid ist des anderen Freud, sagt man doch …«

»Wie hieß Ihre Vormieterin?«

»Da fragen Sie mich echt zu viel. Sie hatte einen Wellensittich …«

Ihr Name würde in Schönfelds Unterlagen zu finden sein. »Wissen Sie, wohin sie gezogen ist?«, hakte Broders ohne viel Hoffnung nach.

»Nein. Ich interessiere mich nicht so für die Angelegenheiten anderer Leute.«

Broders nickte. »Auch eine Lebenseinstellung.«

Matzen kratzte sich am Kopf. »Aber den einen oder anderen sollte man wohl schon haben, der mal nach einem sieht«, räumte er ein, mit einem Mal zweifelnd.

»Ach ja?«

»Nebenan im Haus ist neulich eine ältere Frau gestorben. Fischer hieß die, glaube ich. Ja, Frau Fischer. Die lag angeblich eine Woche lang tot im Bett, bevor jemand sie gefunden hat.« Er schüttelte sich.

»Rechts oder links von Ihnen?«, wollte Dana Bremer wissen.

»Im Bett?«, fragte er entsetzt.

»Nein, das Haus.«

Matzen deutete mit dem Kopf zur linken Wand hinüber. »Nummer 2c. Es ist jetzt über eine Woche her, dass sie die entdeckt haben. Aber es ist immer noch ein dummes Gefühl, daran zu denken.«

»Warum lässt du auch die Geschichte in der 2c überprüfen?«, wollte Dana Bremer wissen. Broders hatte vom Auto aus bereits deswegen telefoniert. »Das Haus zählte doch gar nicht zu Schönfelds Mietobjekten. Burkhard Schönfeld gehörte nur die Nummer b.«

»Weil es ein Todesfall im Umfeld unseres Opfers ist. Es schadet nicht, darauf einen Blick zu werfen. Wer ist der letzte Mieter, den wir heute befragen?«

»Ein Ruschke, Fabian«, las Dana Bremer ab.

»Oh, nein!«, entfuhr es Broders.

»Kennst du ihn?«

»Ich war mit Pia schon bei ihm.



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