01. Willkommen im Haus der Toten by R.L. Stine

01. Willkommen im Haus der Toten by R.L. Stine

Autor:R.L. Stine [Stine, R.L.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Gänsehaut
Herausgeber: omnibus
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


10

Die schwarzen Wolken über uns schienen sich tiefer zu senken. Die Luft fühlte sich drückend und dumpf an. Josh fummelte an Peteys Halsband herum und hatte noch immer nicht gesehen, was passierte. Ich fragte mich, ob Ray etwas sagen würde, ob er etwas tun würde, um sie aufzuhalten. Aber er stand wie angewurzelt und mit ausdruckslosem Gesicht neben mir.

Der Kreis wurde kleiner, als die Kinder noch dichter rückten.

Mir fiel auf, dass ich den Atem angehalten hatte. Ich holte tief Luft und öffnete meinen Mund, um loszubrüllen.

»He, Kinder – was macht ihr hier?«

Das war eine Männerstimme außerhalb des Kreises.

Alle drehten sich um und sahen zu Mr. Dawes, der mit großen Schritten die Straße überquerte und rasch auf uns zukam. Er lächelte freundlich. »Was macht ihr hier?«, fragte er noch einmal.

Er schien nicht zu bemerken, dass die Gruppe von Kindern dabei war, auf Josh und mich loszugehen.

»Wir sind auf dem Weg zum Spielplatz«, erklärte ihm George Carpenter und drehte dabei seinen Schläger in der Hand. »Zum Softballspielen.«

»Gute Idee«, sagte Mr. Dawes und zog seine gestreifte Krawatte, die ihm über die Schulter geweht war, zurecht. Er blickte zum dunkler werdenden Himmel hoch. »Ich hoffe, der Regen macht euch keinen Strich durch die Rechnung.«

Einige der Kinder hatten sich zurückgezogen. Sie standen in kleinen Zweier- und Dreiergruppen zusammen. Der Kreis hatte sich vollständig aufgelöst.

»Ist dieser Schläger für Softball oder für Hardball?«, wollte Mr. Dawes von George wissen.

»Das weiß George nicht«, antwortete ein anderes Kind rasch. »Er hat noch nie etwas damit geschlagen!«

Die Kinder lachten. George drohte ihm spielerisch und tat so, als ob er mit dem Schläger auf das Kind losgehen wollte. Mr. Dawes winkte ihnen zu und wollte sich schon wieder entfernen. Doch dann blieb er stehen und seine Augen wurden groß vor Überraschung. »He«, sagte er und setzte ein freundliches Lächeln auf. »Josh! Amanda! Euch habe ich ja gar nicht bemerkt!«

»Guten Morgen«, brummte ich. Ich fühlte mich sehr verwirrt. Vor einem Moment hatte ich noch schreckliche Angst gehabt. Jetzt lachten alle und alberten herum.

Hatte ich mir nur eingebildet, dass die Kinder auf uns losgehen wollten? Ray und Josh schienen nichts Ungewöhnliches bemerkt zu haben. Hatte nur ich die Situation so empfunden?

Was wäre wohl passiert, wenn Mr. Dawes nicht vorbeigekommen wäre?

»Wie geht’s euch beiden denn in eurem neuen Haus?«, fragte Mr. Dawes und strich seine gewellten blonden Haare zurück.

»Ganz gut«, antworteten Josh und ich gemeinsam. Als Petey Mr. Dawes sah, fing er wieder an zu bellen und an der Leine zu ziehen.

Mr. Dawes setzte eine übertrieben beleidigte Miene auf. »Ich bin am Boden zerstört«, sagte er. »Euer Hund mag mich noch immer nicht.«

Petey bellte wütend.

»Er scheint heute überhaupt niemanden zu mögen«, erklärte ich entschuldigend.

Mr. Dawes zuckte die Achseln. »Man kann eben nicht bei jedem beliebt sein.« Er war im Begriff, zu seinem Wagen, der ein paar Meter entfernt am Straßenrand parkte, zurückzukehren. »Ich fahre zu eurem Haus«, sagte er zu Josh und mir. »Will mal sehen, ob ich euren Eltern irgendwie zur Hand gehen kann. Viel Spaß.«

Ich sah ihm zu, wie er in sein Auto stieg und davonfuhr.



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