01 - Sterne ueber Afrika by Ilona Maria Hilliges
Autor:Ilona Maria Hilliges
Die sprache: eng
Format: epub
«Herr Brelow ist ein Freund aus Kindertagen», sagte Amelie errötend.
Sie hoffte, dass man ihr es bei diesen Lichtverhältnissen nicht ansah.
«Wenn Gottlieb auf Leutnant Forseil gehört hätte, dann 274
hätte dieser Brelow gewiss schon durch seine Anwesenheit den Überfall verhindert», sagte Klemm.
Es war ein unbedacht hingesagter Satz. Möglicherweise aus verletzter männlicher Eitelkeit ausgesprochen, gewiss ironisch gemeint.
Amelie erkannte die Wirkung sofort und sagte schnell: «Wir wurden angegriffen, weil die Menschen Hunger hatten.»
Wilhelm Doli, der die ganze Zeit über geschwiegen hatte, schob sein Kinn nach vorn. «Herr Messingnagel wusste, dass Soldaten der Schutztruppe in unsere Richtung marschieren?»
«Wil em, wat du immer denkst!», sagte Hermine lachend.
Klemm erkannte nicht, was auf dem Spiel stand: «Wir konnten nicht warten. Und ehrlich gesagt, hätte ich nicht erwartet, dass wir so kurz nach der anderen Karawane angegriffen ...»
Hermine starrte Klemm mit offenem Mund an, und dem ging nun endlich auf, welche Dummheit er gerade beging.
«Da hört sich denn doch Vaschiedenes uff!», rief Hermine empört.
«Beruhigen Sie sich Hermine», bat Amelie. «Herr Messingnagel hat gewiss nicht gewollt, dass wir überfallen werden. Ich denke, Doktor Klemm hat recht.»
Mitgegangen, mitgehangen. Ganovensprache traf auf Expeditionsteilnehmer bestens zu.
Wilhelm Doli stand auf. «Sie spielen falsch», sagte er zu Klemm. «Ich wette, Sie wissen auch, warum diese Kisten explodiert sind!»
Jetzt war es an Klemm, verdutzt in die Runde zu blicken.
«Während Sie jetürmt sind, Dokter, sind weiter hinten 275
vier Kisten von det Zeugs inne Luft jeflogen und ham Menschen umjebracht. Det sollten Se vielleicht mal wissen. Det meen Wil em noch lebt, det is puret Glück und sonst jar nischt. Aber wir steigen aus!» Hermine hakte sich bei ihrem Mann ein. «Jute Reise, die Herrschaften!»
Das Paar spazierte in jene Richtung, in der Rashid lagerte.
Mundu stand seit einiger Zeit abwartend neben Ame- lie. «Das Wasser ist gut, bibi dactari», sagte er.
Klemm erhob sich. «Eine Badewanne!» Er strahlte übers ganze Gesicht.
«Ich überlasse sie Ihnen doch gern, Eduard», sagte Arne- lie süßlich lächelnd. «Ich versuche lieber die Dolls umzustimmen.» Mit schnellen Schritten holte sie das Ehepaar ein. «Hermine! Wo wollen Sie denn hin?»
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