001 - Verborgene Magie by Julia Kuhn

001 - Verborgene Magie by Julia Kuhn

Autor:Julia Kuhn [Kuhn, Julia]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fantasy/Sci-Fi
veröffentlicht: 2023-03-13T00:00:00+00:00


Kapitel 15

Als die ersten dreizehn Hexen den Teufel im vierzehnten Jahrhundert verflucht und in Ketten gelegt hatten, wurde ein Gegenfluch ausgelöst. Denn in der Welt der Hexen besteht immer ein Gleichgewicht, das aufrechterhalten werden muss. Der Preis für die Festsetzung des Teufels war jedoch hoch und entscheidet bis heute über das Schicksal der gesamten Hexengemeinschaft.

– AUSZUG GRIMOIRE, KAPITEL 4 –

»Bereit?« Elanor schaute mich durch den Spiegel an.

»Bereit«, gab ich zurück und fuhr mir noch einmal mit den Fingern durch die rötlichen Strähnen. Dann schnappte ich mir meine Jeansjacke, die an der Stuhllehne hing, und zog sie über das graue T-Shirt. Und auch wenn ich es nur ungern zugab, aber da war ein nervöses und zugleich aufgeregtes Flattern in meiner Magengrube. Was vermutlich der Tatsache geschuldet war, dass ich gleich Jason bei dem traditionellen Lagerfeuer zum ersten Mal wiedersehen würde. Zwar waren seit dem Diner bei den Ravenwoods erst zwei Tage vergangen, aber es waren zwei Tage gewesen, in denen mein Gedankenkarussell nicht hatte stillstehen wollen.

»Nimmst du Mrs Blueberry mit?« Elanors Frage katapultierte mich zurück in das Hier und Jetzt.

»Nein, sie hat Angst vor Feuer«, erwiderte ich, was Mrs Blueberry mit einem lauten Bellen quittierte.

»Okay, dann los.« Elanor griff nach meiner Hand und zog mich lachend aus unserem Zimmer.

Als wir kurz darauf den Wintergarten betraten, flüsterte sie ein »Wow« und ich konnte ihr nur zustimmen. Draußen dämmerte es bereits, wodurch das Meer aus Lichterketten an den gläsernen Wänden wie tausend kleine Sterne funkelte.

»Da seid ihr ja! Kommt, das Lagerfeuer beginnt gleich«, rief Chris und erhob sich von dem Sofa vor dem Kamin. »Melina und Tessa sind schon vor einer halben Stunde hier vorbeigekommen und Dave hält mit seinem Freund Lian einen Platz für uns frei.«

»Warum wird eigentlich mitten im März ein Lagerfeuer veranstaltet? Ist das nicht so ein Sommer-Ding?«, fragte ich stirnrunzelnd, während wir ins Freie traten.

»Mit dem Feuer heißen wir unter anderem unsere Vorfahren in unserer Mitte willkommen und gedenken der dreizehn ersten Hexen. Die lodernden Flammen, deren Licht die Dunkelheit der Nacht durchbricht, sollen sie auf den richtigen Weg führen und ihnen verdeutlichen, dass sie noch immer ein Teil von uns sind«, erklärte Chris.

Ich nickte verstehend und nahm die abendliche Kulisse in mir auf. Der Mond erstrahlte hell über den Baumkronen des Verhexten Waldes und sein Licht tanzte auf dem gläsernen Dach des Gewächshauses. Rings um das vorbereitete Lagerfeuer saßen Schüler und Schülerinnen auf Strohballen verteilt und unterhielten sich aufgeregt miteinander. Außerdem entdeckte ich Lichterketten, die an den Ästen der umstehenden Bäume befestigt waren, und Laternen, die auf Obstkisten platziert waren.

»Dort drüben sind die anderen.« Elanor deutete auf die Anderson-Cousinen, die bei Dave und Lian saßen.

Gemeinsam bahnten wir uns einen Weg durch die Masse und gesellten uns zu ihnen auf die Sitzgelegenheiten.

»Der Abend hat etwas Magisches, nicht wahr?«, seufzte Melina.

Auf Elanors Lippen stahl sich ein Lächeln. »Den ersten Frühlingsnächten wohnt immer ein ganz besonderer Zauber inne.«

Lian, der uns neben Dave gegenübersaß, räusperte sich. »Wusstet ihr, dass das Lagerfeuer nach den Sternen ausgerichtet wird? Für jede der dreizehn ersten Hexen gibt es ein Sternbild, das entscheidet, wann genau das Lagerfeuer zelebriert wird.



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