001 - Breakaway by Anabelle Stehl

001 - Breakaway by Anabelle Stehl

Autor:Anabelle Stehl [Stehl, Anabelle]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman
Herausgeber: LYX.digital
veröffentlicht: 2020-11-27T23:00:00+00:00


24. KAPITEL

Noah

»Auch eine?« Oliver streckte mir eine Zigarette entgegen. Seine blond gefärbten Haare zierte eine hellblaue Strähne an der Stirn. Ich schüttelte den Kopf. Was den Reiz am Rauchen ausmachen sollte, hatte ich noch nie verstanden, und ich würde jetzt sicher nicht damit anfangen.

»So, Jungs!« Daniel schob sich zwischen uns, in den Händen hielt er ein schwarzes, rundes Tablett, auf dem sich drei Gläser und drei Flaschen befanden.

»Wo hast du das denn aufgetrieben?«, fragte Oliver lachend, bevor er sich zur Seite drehte, um seine Kippe anzuzünden.

»Hat der Barkeeper mir mitgegeben.« Daniel sah uns abwechselnd an. »Weil niemand mitkommen wollte.«

»Wir dachten ja auch, du holst nur Bier«, erwiderte Oliver und nahm sich eine Flasche.

»Weil ich ein guter Freund bin, gibt’s die Überraschung obendrauf.« Daniel stupste mich mit dem Ellbogen an. »Und damit du wieder bessere Laune bekommst.«

Ich fabrizierte eine Mischung aus Schnauben und Lachen. »Ich glaub nicht, dass sich mein Problem – oder irgendeins – mit Alkohol lösen lässt.«

Daniel rollte mit den Augen und drückte mir das Tablett an die Brust, sodass ich gar nicht anders konnte, als mir ebenfalls eine Flasche zu nehmen.

»Was ist das?«, fragte ich und deutete aufs Glas.

»Überraschung, sagte ich doch.«

Ich nahm das Glas mit der anderen Hand und beäugte es kritisch. Der Inhalt bestand aus einer blauen und einer grünen Schicht, und obwohl ich das Glas hin und her wiegte, wollten sich die beiden Farben nicht vermischen.

»Das löst deine Probleme zwar nicht, aber danach sieht der Streit mit Lia vielleicht nur noch halb so schlimm aus.«

Daniel drückte Oliver dessen Glas in die Hand, balancierte seine Getränke in einer Hand und stellte das leere Tablett, mangels eines Stehtischs hier draußen, zwischen seinen Beinen auf dem Boden ab.

Ich hatte Daniel nicht erzählt, was los war. Ich hatte ihm nicht einmal erzählt, dass überhaupt etwas los war, aber wie zu erwarten, hatte er es in dem Moment bemerkt, als ich das Haus betrat. Details hatte ich ihm keine verraten, und er hatte zum Glück auch nicht nachgefragt. Stattdessen hatte er mich kommentarlos in unser Wohnzimmer manövriert, einen Kasten Bier aus dem kleinen Abstellraum neben dem Badezimmer hervorgezogen und die Konsole gestartet. Ich wusste schon, warum wir beste Freunde waren.

Daniels Mitbewohner für den Übergang war nicht zu Hause gewesen, also konnte ich die Aktion »Gewinn dein Zimmer zurück« noch nicht starten.

Wir stießen mit den Gläsern zuerst an.

»Auf ex, sonst wird’s vermutlich eklig«, rief Daniel, setzte das Glas an die Lippen und warf den Kopf in den Nacken. Oliver und ich taten es ihm gleich, und während Oliver das Gesicht verzog und sich kurz schüttelte, trank ich einen Schluck Bier nach, um den widerlich süßen Geschmack loszuwerden. Als ich die Flasche wieder absetzte, merkte ich eindeutig, wie mir schwindlig wurde. Mist. Daniel und ich hatten uns zwar extra noch Pizza bestellt, bevor wir losgegangen waren, aber wie viel Bier hatte ich bei ihm eigentlich getrunken?

»Alles okay?«, fragte Daniel.

»Jop. Hab grad beschlossen, dass es jetzt eh egal ist.« Ich zuckte mit den Schultern, setzte die Flasche wieder an und trank sie in einem Zug aus.



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