Älterwerden für Anfängerinnen | Willkommen im Klub! by Silvia Aeschbach
Autor:Silvia Aeschbach [Silvia Aeschbach]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Sexualität; Hormonumstellung; Wechseljahre; Attraktivität; älter werden; jung bleiben; Weichen neu stellen; Anti-Aging; Botox; Schönheitsoperation
ISBN: 9783037635902
Herausgeber: Wörterseh Verlag
veröffentlicht: 2016-03-04T16:00:00+00:00
Besser als guter Sex
Letzthin sagte meine Freundin Stephanie beim gemeinsamen Kaffee: »Wenn ich alt bin, dann gründe ich mit dir eine WG.« Sie sagte es in einem scherzhaften Ton, aber ich spürte, dass sie es ernst meinte. Stephanie ist Single und denkt viel darüber nach, wie ihr Leben später einmal aussehen könnte. Es entstand eine kleine, etwas peinliche Gesprächspause, ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Einerseits schmeichelte mir diese spontane Äußerung, da sie zeigte, dass Stephanie mich wirklich mochte, andererseits rührte sie an ein Thema, dem ich gern aus dem Weg gehe: das Alter. Ich meine nicht die nächsten zehn oder zwanzig Jahre, die ich hoffentlich gemeinsam mit meinem Mann verbringen werde, sondern eine möglichst ferne Zukunft, in der mich das unberechenbare Schicksal vielleicht einmal zum Alleinsein verdonnern könnte. Ich lachte, vermutlich ein bisschen zu laut, und wechselte schnell das Thema.
Am Abend ging mir das Gespräch weiter im Kopf herum, und ich stellte mir vor, wie es wohl wäre, mit einer oder mehreren Freundinnen zusammenzuwohnen. Die Vorstellung war ungewohnt, fühlte sich aber nicht komplett fremd an. Schließlich haben meine Freundinnen einen wichtigen Stellenwert in meinem Leben, und warum sollte man aus der Not nicht eine Tugend machen und sich im Alter zusammentun? Vermutlich wäre das nicht nur vernünftig, sondern auch eine Freude. Denn eine WG wäre nur die logische Weiterentwicklung unserer langjährigen Beziehung: Je älter ich werde, desto mehr sind mir die Freundinnen zur Familie geworden. Warum also nicht auch gemeinsam leben? Am liebsten in einer verwunschenen Villa mit großem Garten und alten Bäumen. Gemeinsam könnten wir uns darin Küche und Wohnzimmer, Terrasse oder Garten, Hunde oder Katzen teilen. Wir würden uns gegenseitig bekochen und betüddeln – und uns sicher auch immer wieder mal an die Gurgel gehen. Und wenn eine etwas mehr Privatheit bräuchte – vielleicht käme ja hin und wieder ein Hausfreund zu Besuch –, könnte sie in ihre eigenen ein oder zwei Räume gehen und einfach die Tür hinter sich zumachen.
Männer gehen, Freundinnen bleiben: In einer Zeit, in der die Hälfte der Ehen scheitert, sind Freunde, insbesondere aber Freundinnen, vielleicht die beste Altersversicherung. Dieses neue Stadium gemeinsam erleben und dann füreinander da sein – inzwischen kann ich mir das vorstellen. Und eine Bleibe mit selbst ausgewählten Mitbewohnerinnen ist ja auch viel verlockender als den Lebensabend in einem Altersheim verbringen. Frauenfreundschaften sind mir immer sehr wichtig gewesen, deshalb habe ich sie gepflegt, auch wenn ich in einer Beziehung war. Heute habe ich rund ein Dutzend enger Freundinnen; darüber bin ich sehr glücklich, denn ich weiß, dass das nicht die Regel ist. Einige von ihnen könnten meine Töchter sein, andere meine älteren Schwestern, und natürlich gibt es auch die (fast) Gleichaltrigen.
Diesen Generationenmix empfinde ich als sehr bereichernd. Dabei ist es nicht so, dass meine jungen Freundinnen ausschließlich dem Stereotyp von »Sturm und Drang« entsprechen und die Älteren sich durch Abgeklärtheit und Weisheit auszeichnen. Im Gegenteil: Sophie ist noch keine dreißig, aber vom Wesen her »eine alte Seele«. Den Altersunterschied von über zwanzig Jahren spüre ich höchstens, weil sie am Wochenende erst um die Zeit in den Ausgang geht, wenn ich mich schlafen lege.
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